Web 3.0 krempelt die IT komplett um

Die Unternehmensberatung Detecon macht einen neuen Begriff hoffähig: Das “Web 3.0” soll die IT-Architektur gründlich umkrempeln, weil damit plötzlich viel mehr Interessensgruppen am Tisch sitzen. Das erklären die Berater Guy Alain Djopmo Komguep und Falk Schröder.

Sie identifizierten zwei weitere Technologien innerhalb der W3C Semantic Web Activity, die ebenfalls stark im Kommen seien: “Bei der ersten handelt es sich um die Gleaning Resource Descriptions from Dialects of Languages, GRDDL, die RDF-Daten mittels damit verknüpften Transformations-Algorithmen aus herkömmlichen XML- und HTML-Dokumenten extrahieren kann. Mit anderen Worten: Netizens im Web 3.0 können weiterhin Daten in ihren herkömmlichen Formaten veröffentlichen. Die zweite ist die Simple Protocol and RDF Query Language, SPARQL – eine Anfragesprache, die es ermöglicht, dass Anwendungen bestimmte Informationen in RDF-Daten suchen. Daher verwendet sie hauptsächlich Tripel-Muster, also logische UND- und ODER-Verknüpfungen.”

Als positive Beispiele dafür, wie solche Aktivitäten heute in der Realität aussehen können, nannten sie das SemanticGov-Projekt, das die EU im Januar 2006 über die Europäische Kommission finanziell gefördert hat, um den Bürgern integrierte öffentliche Dienstleistungen zusammen mit Semantic-Web-Technologien auf nationaler und europaweiter Ebene zur Verfügung zu stellen. Daneben beschrieben sie die ersten Schritte im Web 3.0 von Hewlett-Packard, BT und dem britischen Softwarehaus Talis als durchaus positiv.

Diese Firmen scheinen nach Ansicht der Autoren verstanden zu haben, dass die Entwicklung des Internet ständig neue Dialogformen hervorbringt. Insbesondere das Web 3.0 bietet demnach beachtliche Möglichkeiten, um tiefere Einsichten in Kunden-, Zulieferer- und Partner-Wissen zu erlangen. Um jedoch die Vorteile eines so genannten “Web der Daten” nutzen zu können, sollten ICT-Player die zentralen Ansatzpunkte für die Wertschöpfung, die durch das semantische Web entstehen, erkennen und umsetzen. Im Wesentlichen sollten sie ihre Fähigkeiten im Hinblick auf Kunden-Feedback-Loops, Partnering-Initiativen, Prozessvereinfachung und Beteiligungsmodelle sowie Risikomanagement stärken, das raten Guy Alain Djopmo Komguep und Falk Schröder.