Infineon gibt Qimonda kaum noch Chancen

Infineon wertet seinen Anteil an der schwächelnden Speicherchiptochter Qimonda um eine Milliarde Euro ab. Die Konzernspitze habe sich darauf verständigt, den Anteil von rund 77,5 Prozent an Qimonda aus der Kernbilanz von Infineon zu nehmen und künftig als “nicht-fortgeführtes Geschäft” zu deklarieren.

Folglich müsse Infineon seine Qimonda-Aktien für das vergangene Quartal um insgesamt eine Milliarde Euro abwerten – das wird das Münchner Unternehmen tief in die Verlustzone reißen. Noch zum Jahreswechsel hatte Infineon die Papiere mit je rund 12 Dollar in den Büchern stehen.

Allein im vergangenen Quartal verzeichnete Qimonda jedoch einen Verlust von 482 Millionen Euro, hieß es von Infineon. Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres belief sich der Fehlbetrag der Tochter auf 1,08 Milliarden Euro. Vor diesem Hintergrund verschärft Qimonda derweil seinen Sparkurs. Das Unternehmen werde jährlich seine Kosten um 180 Millionen Euro senken und streiche dafür weltweit jeden zehnten Arbeitsplatz, sagte Firmenchef Kin Wah Loh.

Außerdem werde Qimonda die Entwicklung von Flash-Speicherchips wieder auf das Niveau der Grundlagenforschung zurückfahren. Die nicht einmal vier Monate alte
Entwicklungskooperation mit der Taiwaner Macronix werde gekündigt. Dafür sieht Qimonda-Vorstand Thomas Seifert am Markt für DRAM-Speicher erste Hoffnungszeichen: “Die Preise für DRAM-Chips stabilisieren sich etwas, es gibt sogar einen leichten Aufwärtstrend.”