Die Zukunft von EDS

Derzeit beherrscht HPs EDS-Übernahme die Schlagzeilen. Doch bevor HP mit diesen Plänen an die Öffentlichkeit ging, hat der IDC-Analyst Martin Haas sich Gedanken über EDS schwierige Stellung in Deutschland gemacht und aufgezeigt, worauf sich das Unternehmen konzentrieren sollte.

EDS hat in Deutschland einige zähe Jahre hinter sich. Inzwischen wurden allerdings einige Optimierungen hinsichtlich der Positionierung und strategischen Ausrichtung des Unternehmens vorgenommen, die bereits in 2007 positive Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung hatten. Im Wesentlichen sind hier eine Verlagerung des Portfolioschwerpunkts zum Applications Management und eine stärkere Fokussierung auf die Branchen Manufacturing, Consumer Industries & Retail, Communications (incl. Telco) und Transportation zu nennen. In allen Fokusbranchen kann EDS auf namhafte Referenzkunden verweisen. Hierzu gehören unter anderem Continental, ArcelorMittal, Arcandor mit seinem Warenhaus- und Mail-Order-Geschäft, Vodafone, Orange, Lufthansa, Austrian Airlines und SRTechnics.

Nach eigenen Angaben realisiert EDS im Bereich Applications Management aktuell etwa zwei Drittel des Umsatzes in der EMEA Central Region. Darunter fallen Deutschland, Ungarn, Schweiz, Österreich, Polen und unter anderem die Tschechische Republik. Die Ergebnisse im Segment Infrastruktur sollen möglichst konstant gehalten werden, während das geplante Wachstum im Applications Management generiert werden soll.

Mit dem ‘Best Shore’-Konzept bietet EDS seinen Kunden die Kombination aus Onshore, Nearshore und Offshore-Ressourcen. In der EMEA Central Region werden derzeit etwa 25 Prozent der erbrachten Leistungen aus sogenannten Best-Shore-Lokationen erbracht. Hier stehen Ressourcen in Spanien, Ungarn und Indien im Vordergrund. Der Best-Shore-Anteil soll im laufenden Jahr auf 28 Prozent erhöht werden.

Als Initiator der Agility Alliance entwickelt EDS gemeinsam mit Cisco, , Microsoft, Oracle, SAP, Sun Microsystems und Xerox vorkonfigurierte Best-of-Breed-Lösungen. Den Kunden werden ein minimiertes Investitionsrisiko, schnelle Implementierungszeiten und niedrige Total Cost of Ownership in Aussicht gestellt.

IDC ist der Ansicht, dass EDS für global agierende Kunden sehr gut aufgestellt ist. Dennoch steht das Unternehmen einigen Herausforderungen gegenüber:

EDS dürfte noch bei vielen potenziellen Kunden eher im Bereich Infrastruktur wahrgenommen werden. Hier sind entsprechende Maßnahmen zu empfehlen, die auf die Kommunikation erfolgreich realisierter Projekte im Applikations-Bereich abzielen:

Ein ausgeprägter Wettbewerb bei den Zielkunden drückt auf die realisierbaren Margen.

Ein klarer Branchenfokus ist kein Alleinstellungsmerkmal.

Die Darstellung der Unique Selling Points ist eine entscheidende Aufgabe.

Insbesondere der Beitrag, den die IT eines Unternehmens zum Geschäftserfolg leisten kann, sollte ein zentraler Bestandteil in der Kundenansprache spielen. Dies ist allerdings keine einfache Aufgabe, da gerade die Messbarkeit weicher Faktoren wie “Innovation” und “Flexibilität” besonders schwierig ist.