Weniger Softwarepiraterie in Deutschland

Die Business Software Alliance (BSA) hat sich jetzt ihre Tätigkeit vom unabhängigen Marktforscher IDC bestätigen lassen. Das Fazit: Die Softwarepiraterie in Deutschland nimmt ab. Der Anteil unlizenzierter Software ist 2007 in Deutschland um einen Prozentpunkt auf 27 Prozent zurückgegangen.

Die IDC-Untersuchung zeigte, dass einerseits die Piraterierate in 67 der untersuchten Länder zurückging und nur in acht anstieg. Gleichzeitig gewinnen diejenigen Länder, deren Piraterieraten besonders hoch sind – Schwellenländer, Entwicklungsländer und Märkte mit dynamischem Wachstum – an Gewicht. Ihr Anteil am IT-Umsatz steigt überproportional, und somit führen ihre immer noch hohen Piraterieraten zu einem Anstieg des weltweiten Durchschnitts. Dieser Effekt wird auch dadurch nicht gebrochen, dass Länder wie etwa Russland den stärksten Rückgang der Rate verzeichnen (von 80 auf 73 Prozent). Die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) machen nun etwa ein Drittel des weltweiten Umsatzausfalls aus.

“Zum Ende des Jahres 2007 waren weltweit über eine Milliarde PCs im Einsatz, und beinahe jeder zweite davon setzte Raubkopien ein”, erklärt John Gantz, Chief Research Officer der IDC. “Diese Studie zeigt, dass die Antipirateriemaßnahmen von Regierungen und Industrie in vielen Ländern erfolgreich sind. Sie werden ihre Aufmerksamkeit allerdings vermehrt dem Kampf gegen Raubkopien in stark wachsenden Märkten zuwenden.”

Ähnliche Entwicklungen machen die IDC-Forscher im Auftrag der BSA auch in Europa aus. In den stark expandierenden Märkten in Zentral- und Osteuropa stagniert die Piraterierate demnach bei 68 Prozent, während der Umsatzausfall um rund die Hälfte von 4,1 auf 6,4 Milliarden Dollar zulegt. Die EU-Länder dort konnten ihre Piraterieraten entweder gar nicht oder nur um einen Prozentpunkt senken, die geringste Rate hat die Tschechische Republik mit 39 Prozent.

Im westlichen Europa ging die Piraterierate von 34 auf 33 Prozent zurück. Der Umsatzausfall stieg zwar von 10,6 auf 11,7 Milliarden Dollar, diesen Effekt wollen die Marktbeobachter aber eher den Wechselkursschwankungen des Dollar zuschreiben.