Ecstasy in Kundendrinks – Broadcom-Gründer vor Gericht

Henry Nicholas, Mitbegründer von Broadcom, ist von einem US-Gericht wegen Drogenbesitz und -handel angeklagt worden. Mehr noch: Industriebossen und Broadcom-Kunden soll er Ecstasy in Drinks gemischt haben.

Von den Anwälten von Nicholas und Ruehle hieß es, ihre Mandanten seien in allen Anklagepunkten unschuldig. Nicholas stellte sich am Donnerstagvormittag dem FBI und wurde am Nachmittag bei Gericht vorgeführt. Sowohl er als auch Ruehle wurden jedoch gegen Kaution – 3,4 Millionen für Nicholas und 2,6 Millionen für Ruehle – auf freien Fuß gesetzt. Nicholas steht außerdem unter Hausarrest und muss ein Rehabilitationsprogramm abschließen.

Der 48-jährige Nicholas gehört zu den schillerndsten Figuren der IT-Szene, gemeinsam mit Henry Samueli gründete er 1991 Broadcom und verdiente Milliarden mit der Produktion von Kommunikationschips. Auf der Höhe des Dotcom-Booms bekam er von seinen Rivalen den Spitznamen ‘Darth Vader’ – eine Anspielung auf seine harten Wettbewerbsmethoden. Legendär sind auch seine haarsträubenden Stunts und Wutausbrüche.

Grenzen hat er dabei offenbar keine mehr gekannt. Nicholas habe “mit Gewalt- und Todesdrohungen wie auch Geldzahlungen versucht, sein illegales Handeln zu verschleiern”, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. 2002 soll er einem Broadcom-Mitarbeiter eine Millionen Dollar gezahlt haben, damit dieser zu den Aktivitäten seines Chefs schweigt.

2003 hatte Nicholas überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Als Grund hatte er damals angegeben, er wolle seine Ehe retten, nachdem seine Frau Stacey die Scheidung eingereicht habe.