Telcos verschlafen Unified Communications

Unified Communications (UC) wird sich zum zentralen Schlachtfeld der Umverteilung der Mehrwertkette im ITK-Markt entwickeln. Die traditionellen Platzhirsche aber laufen Gefahr in Irrelevanz zu versinken.

Wahrnehmung im Markt

Umso wichtiger ist eine klare UC-Strategie für die Anbieter. Führende UC-Anbieter stehen bereits in den Startlöchern, Anwender tatkräftig bei der Strategiefindung zu unterstützen. Gespräche, die IDC mit den Anwendern und Anbietern führt, zeigen, dass Telkos von Anwendern als die schwächsten UC-Anbieter wahrgenommen werden. Hardware-Anbieter, Software-Hersteller und System-Integratoren haben sich sehr viel besser in diesem noch jungen Markt positioniert. Diese Anbieter sind in der Strategieentwicklung, Implementierung und der Portfolio-Evolution von Unified Communications den meisten Telkos voraus.

Was die Anwender in punkto UC-Lösung von den Anbietern erwarten, teilen sie uns klar mit: Anwender wollen selber entscheiden, welche UC-Applikationen sie implementieren und in welchem Tempo sie UC vorantreiben (d.h.: sie verlangen modulare und transparente UC-Komponenten). Anwender fragen nach der Möglichkeit, bestehende IT-Lösungen und Fremdsysteme mit UC zu integrieren (d.h.: sie verlangen offene Schnittstellen). Anwender wählen Anbieter, die ihre Geschäftsprozesse verstehen (d.h: Technologie per se steht nicht im Vordergrund).

Diese Punkte untergraben die Position der Telkos im Kommunikationsmarkt. Telkos verhaften immer noch sehr dem Netzwerk-Management als zentrales Aufgabenfeld. Die wenigsten Telkos heben sich durch Sektor-Expertise, IT-Verständnis oder Softwareentwicklungskenntnisse – geschweige denn Professional-Services-Erfahrung – hervor. Außerdem wird die Situation der Telkos weiterhin erschwert, indem ihre Vertriebskanäle nicht dafür ausgelegt sind, Lösungen zu vermarkten. Aber ohne einen solchen Lösungsansatz sind die Möglichkeiten für Anbieter, nachhaltig von UC zu profitieren, limitiert.