Gates Vermächtnis für Microsoft

In einer sehr gefühlsbetonten Rede ließ der scheidende Microsoft-Chef William ‘Bill’ Gates die vergangenen Jahrzehnte Revue passieren und verabschiedete sich von seinen engsten Mitstreitern. Gleichzeitig betonte er aber nochmals, dass es ein Abschied auf Raten sein wird.

Er erklärte nochmals genau, wer jetzt welche Aufgaben haben soll: Ray Ozzie wird ab sofort als Chief Software Architect arbeiten; David Vaskevitch kommt aus dem Enterprise-Bereich und geht Ray Ozzie zur Hand; Craig Mundie wird als Chief Research and Strategy Officer nach und nach die Entwicklungs- und Inkubator-Arbeit von Gates übernehmen; Rick Rashid und sein Team leiten weiterhin die Forschungslabors und berichten mehr und mehr an Mundie; Brad Smith wird Mundie beim Thema Urheberschutz und Technologiepolitik unterstützen; Bob Muglia, J. Allard, und Steven Sinofsky werden auf Vorschlag von Steve Ballmer hin die technologische und die Geschäftsentwicklung von Microsoft mitbestimmen; Jeff Raikes, Robbie Bach, und Kevin Johnson unterstützen Steve Ballmer bei der Geschäftsentwicklung und den Business-Aufgaben; Kevin Turner ist der neue Chief Operations Officer und kümmert sich um das tägliche Geschäft und die Abläufe.

“Die Welt neigt dazu, meiner Person eine unverhältnismäßig hohe Aufmerksamkeit zukommen zu lassen”, sagte Gates. “In Wirklichkeit hatte Microsoft immer schon eine unglaublich große Breite und Tiefe an technischen Talenten. Das beginnt mit den Senior Executives, aber es erstreckt sich auf die Technical Fellows, die Distinguished Engineers, unsere Entwickler rund um den Globus und Tausende wundervoller Techniker über alle Produktgruppen hinweg. Unsere technischen Talente sind die besten der Welt.” Dazu gehört Steve Ballmer, dem neuen CEO, dem Gates in seiner Abschiedsrede ebenfalls viel Raum gab. Er sieht demnach in ihm einen Chef, der die notwendigen Veränderungen vornimmt, um Microsoft fit für die Zukunft zu machen.

Doch er wäre nicht der Mitgründer der Gates Foundation, die er zusammen mit seiner Frau Melinda leitet, wenn er die Philanthropie vergessen würde. Und so betonte er vor allem, welch eine Verantwortung alle Mitarbeiter von Microsoft hätten. Und er vergaß nicht herauszustellen, dass er selbst zwar viel Vermögen durch seinen “Traumjob” angehäuft habe. Aber dass er irgendwann beschlossen hätte, dass “fast alles” wieder in die Gesellschaft zurückfließen solle. Und das will er durch die Foundation erreichen, in der hochmotivierte Mitarbeiter mit allen Mitteln ausgestattet werden, um langfristige Erfolge im Kampf gegen Krankheiten zu erreichen. Diesem Vorbild sollen die Microsoft-Mitarbeiter nacheifern.