Starkes Nord-Süd-Gefälle bei IT-Stellen in Deutschland

Berufseinsteiger und junge Fachkräfte suchen bevorzugt Stellen bei großen deutschen IT-Anbietern. Doch sind die Angebote sehr ungleichmäßig über Deutschland verteilt.

Bei den Branchenführern kommen insgesamt neun von zehn Jobangeboten für IT-Einsteiger aus dem Süden und Westen der Republik. Zum wiederholten Mal führt dabei Bayern das Bundesländer-Ranking an. 29 Prozent der ausgeschriebenen Stellen entfallen auf den süddeutschen Freistaat. Auf dem zweiten und dritten Platz folgen Baden-Württemberg (22 Prozent) und Hessen (21 Prozent). Schlusslichter in punkto offener IT-Jobs sind die ostdeutschen Bundesländer sowie Bremen und Schleswig-Holstein.

Damit baut der Süden seine IT-Vorherrschaft weiter aus. Zum Beispiel arbeiten in der Metropolregion München heute bereits 9 Prozent aller Beschäftigten im Hightech-Sektor. Im Bundesdurchschnitt sind es nur 5,2 Prozent. Ebenfalls starke IT-Standorte sind darüber hinaus Karlsruhe sowie der Großraum Nürnberg/Erlangen.

Diese Einschätzung gilt allerdings nur für die großen IT-Unternehmen. Denn auch abseits der traditionellen IT-Standorte entstehen zahlreiche neue Jobs. Deutschlandweit sind Start-ups, kleine und mittelständische Firmen sowie unternehmensinterne IT-Abteilungen ebenso auf der Suche nach qualifizierten Fachkräften. So gibt es zum Beispiel in Hamburg aktuell rund 8500 IT-Unternehmen mit 55.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von rund neun Milliarden Euro – Tendenz steigend.

Allein im letzten Jahr wuchs die Zahl der IT-Firmen in der Hansestadt um rund 6 Prozent. Die mittelständisch geprägte Hamburger IT-Wirtschaft sucht dabei händeringend Nachwuchs. Über alle Unternehmensgrößen hinweg rangiert die Hansestadt mit dieser Bewerbernachfrage hinter Berlin auf Rang zwei der Städte mit den meisten offenen Stellenangeboten für IT-Fachleute in Deutschland.