Leipzig akzeptiert Verlust der Spielemesse nicht

Europas größte Messe für Computer- und Videospiele, die Games Convention (GC), ist gestern in Leipzig mit einem neuen Besucherrekord zu Ende gegangen. Sie sollte die letzte Veranstaltung ihrer Art in der Stadt sein – doch die Messeleitung will weitermachen.

“Wir danken der Messe Leipzig für den guten Job, den sie in den vergangenen Jahren mit der Durchführung der GC gemacht hat. Für uns steht aber fest, dass die große Branchenmesse im Computer- und Videospielbereich ab nächstem Jahr in Köln stattfindet”, stellt Martin Lorber, Sprecher des Spielepublishers Electronic Arts Deutschland, fest. Es könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhergesehen werden, was die Weiterführung der GC in Leipzig bedeutet. “Die Musik wird ab 2009 in Köln spielen. Rund 80 Prozent der im BIU vertretenen Branchenunternehmen werden dann dort präsent sein. Um weiter bestehen zu können, wird sich Leipzig deshalb etwas Neues einfallen lassen müssen”, meint Lorber. Er könne sich keine vernünftige Spielemesse vorstellen, bei der die großen Publisher fehlen. “In Leipzig hat die Messe bisher sehr gut funktioniert. Der Umzug nach Köln ist aber aufgrund der wachsenden internationalen Bedeutung der Veranstaltung ein wichtiger Schritt zur Zukunftssicherung des Messestandorts Deutschland”, ist Lorber überzeugt.

Wie der BIU bestätigt, werde es grundsätzlich keine Abweichungen zu den Umzugsplänen nach Köln geben. “Der BIU wird sich zusammen mit seinen Mitgliedsunternehmen in den nächsten Tagen noch einmal klar positionieren und alle offenen Fragen in dieser Sache klären”, kündigt Verbandsprecher Arjan Dhupia an. Hält die Leipziger Messeleitung an ihren Plänen fest, wird es im kommenden Jahr zwei Computerspielemessen in Deutschland geben. So soll die Games Convention laut Marzin von 19. bis 23. August 2009 in Leizig stattfinden. Nur drei Wochen später, vom 9. bis 13. September, wird die Kölner Konkurrenz GAMESCom ihre Pforten öffnen.