Im Fachkräftedschungel überleben nur Spezialisten

Die Personalberatung QRC Group AG berät Firmen bei der Suche nach IT-Profis. Im Interview mit silicon.de erklärt Roland Netter, Vorstand des Unternehmens, wie gnadenlos der Kampf um die besten Köpfe bereits geworden ist. Da hilft nur eins: Spezialisierung. QRC hat deshalb Kompetenzzentren (CC) geschaffen, die nur für bestimmte Bereiche ausgelegt sind.

silicon.de: Herr Netter, sie sehen in der zunehmenden Ausbildung von Fachkompetenzen ein Mittel im Wettstreit um Fach- und Führungskräfte. Dafür baut QRC bestimmte Kompetenzzentren auf, die Spezialisten bündeln. Wie kann die Konzentration auf wenige, besonders gefragte Bereiche den Fachkräftemangel in Deutschland beheben?

Roland Netter: Der bestehende Fachkräftemangel ist kurzfristig nicht lösbar. Das generelle Problem liegt darin, dass Technologien und damit verbundene Kenntnisse einem sehr schnellen Wandel unterliegen. Hier kann die Ausbildung kaum Schritt halten. Für das einzelne Unternehmen bedeutet dies, dass es sich für den “War for Talents” wappnen muss, um Fach- und Führungskräfte gewinnen zu können. Hier bedarf es einer mittel- bis langfristigen Strategie. Eine sinnvolle und zielführende Maßnahme ist zum Beispiel die verstärkte Aus- und Weiterbildung in den Unternehmen selbst. Firmen sind schlicht aufgerufen, ihre Fachkräfte besser zu fördern.

Darüber hinaus spielen natürlich auch Bildungsträger wie Schulen und Hochschulen eine wichtige Rolle. Sie können den Wirtschaftsstandort nachhaltig ausbauen, indem sie eine Ausbildungsplanung definieren und umsetzen, die einem Mangel an Fach- und Führungskräften proaktiv entgegensteuert und auf die Bedürfnisse des nationalen und internationalen Marktes zugeschnitten ist. Aufgrund der zunehmenden Globalisierung sind wir aufgefordert, unsere Position zu überdenken. Tatsächlich besitzen Unternehmen in Deutschland sowie weltweit die besten Voraussetzungen, die in zukunftsfähige Segmente und daran anknüpfend in die Ausbildung ihrer Mitarbeiter investieren. Hierzu zählen vor allem die Bereiche Technologie, Forschung und Entwicklung. Aber auch das Management und Services für die Aufgaben vor Ort bilden wichtige Arbeitsperspektiven.