Deutsche misstrauen Virtualisierung

Neue HP-Lösungen für die Server-, Speicher- und Desktop-Virtualisierung und für ein einheitliches Management physikalischer und virtueller Umgebungen sollen den Trend zur Virtualisierung auch in Deutschland anschieben. Hewlett-Packard (HP) geht es darum, die Kunden genau dort abzuholen, wo sie jetzt sind: zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

Immerhin wissen sie augenscheinlich, was sie von den Lösungen erwarten. Die wichtigsten Gründe, warum deutsche CIOs und IT-Leiter Virtualisierungsinitiativen starten, seien höhere Verfügbarkeit (das sagten 63 Prozent der Befragten in Deutschland), Kostensenkung (hier waren es 61 Prozent), Senkung der Energiekosten (in Deutschland sind 50 Prozent der Meinung) und verbesserte Business Continuity (ebenfalls die Hälfte). Weitere wichtige Ziele wären: Verbesserung der IT-Service-Qualität, Verringerung des Platzbedarfs, Verbesserung der Produktivität und verbesserte Anpassbarkeit an neue geschäftliche Anforderungen.

Dennoch seien sie nicht allzu zuversichtlich, dass sie den erstrebten geschäftlichen Nutzen erzielen werden. Für zwei der wichtigsten Ziele der Virtualisierung – Risikominimierung und Kostenreduktion – ergaben sich auf einer Skala von 5 (sehr zuversichtlich) bis 1 (überhaupt nicht zuversichtlich) die Ergebnisse 3,3 und 3,5. Ebenso durchwachsen seien die Erwartungen hinsichtlich erhöhter Business-Agilität (3,1), höherer Effizienz (3,4) und Wettbewerbsvorteilen (2,6) durch Virtualisierung.

Dagegen stehe die Tatsache, dass sich insbesondere deutsche Unternehmen mit 81 Prozent sehr stark auf die Server-Virtualisierung fokussieren, wogegen Storage- und Client-Virtualisierung mit jeweils 12 Prozent noch bei den wenigsten Befragten ein Thema sind. In anderen europäischen Ländern seien die Entscheider da schon weiter. Die Marktforscher vermuten hinter diesem Zögern einen gewissen Respekt vor der Dynamik und Komplexität virtualisierter Infrastrukturen.

So bereiteten beispielsweise die Infrastruktur- und Kapazitätsplanung sowie das Management unterschiedlicher Virtualisierungsplattformen den IT-Entscheidern große Sorgen. Zwiespältig sei allerdings das Bild, wenn es darum geht, diese Herausforderungen zu meistern. Zwar hält die Mehrzahl der deutschen IT-Entscheider eine Management- und Governance-Strategie für wichtig, um den Erfolg der Virtualisierung sicherzustellen – allerdings hätten nur 18 Prozent der deutschen Unternehmen eine solche Strategie definiert und implementiert.