Pay per use – das Software-Lizenzmodell der Zukunft

Die Virtualisierung könnte dazu führen, dass bisher gängige Software-Lizenzen verschwinden. Die einmalige Gebühr für einen längeren Nutzungszeitraum könnte nach Ansicht des Sicherheitssoftware-Anbieters Symantec durch ‘Pay per use’-Modelle abgelöst werden, so unsere Kollegen von silicon.com.

Statt pro Arbeitsplatz und Jahr würde dann pro tatsächlicher Anwendung einer Software bezahlt. Möglich wird das, da die Dauer der Nutzung von einer virtuellen Anwendung, die von einem zentralen Server bereitgestellt wird, genau erfasst werden kann.

Ein Virtualisierungs-Trend ist, dass Anwendungen für virtuelle Desktops auf einzelnen Computern von einem zentralen Server gestreamt werden. Das bringt mit sich, dass gemessen werden kann, wie lange eine Software für einen Endpunkt bereitgestellt wird. “Man kann die Anwendungsnutzung bestimmen und die Lizenzen auf das reduzieren, was verwendet wird”, meint daher Ken Berryman, Symantec VP of Endpoint Virtualisation. Viele Kunden wären daran interessiert, nur für die tatsächliche Nutzung zu zahlen, aber Anbieter seien einer Änderung der Lizenzmodelle abgeneigt. “Lizenzzeiträume werden immer kürzer und eines Tages könnte sich das auf die einzelne Verwendung reduzieren”, glaubt Berryman.

“Ähnliche Modelle existieren bereits im Mainframe-Umfeld”, berichtet Gartner-Analyst Stewart Buchanan. Dort werde beispielsweise nur für tatsächlich genutzte Rechenleistung gezahlt. Durch Virtualisierung und Cloud Computing könnten Pay-per-use-Modelle größere Verbreitung vor allem bei nur fallweise genutzter Software finden, so der Analyst.

Dass Symantec sich über neue Lizenzmodelle Gedanken macht, dürfte an der eigenen Entwicklungsarbeit liegen. Derzeit entsteht der Prototyp einer Sicherheitslösung, die mittels Virtualisierung Computer gänzlich ohne lokale Installation schützen soll. Ein integrierter Hypervisor soll ein Screening von Software-Code ermöglichen. “Wenn ein Endgerät nach Code fragt, würde er an uns geleitet, bevor er dorthin gelangt”, erklärt Berryman. Es käme zu einem Scan, dem eine große Zahl von Virendefinitionen zugrunde liegt. “Wenn etwas nach einem Virus aussieht, können wir einen Agent zum Gerät schicken, der den Prozess terminiert und zugehörige Dateien löscht”, so Berryman weiter.

Darüber, wie das virtualisierte Sicherheitsmodell bereitgestellt wird und wann es einen entsprechenden Markt geben werde, wird dem Unternehmen zufolge derzeit entschieden. Ob ein Pay-per-use-Modell für ein Sicherheitsprodukt optimal wäre und daher dort zum Einsatz käme, sei laut Buchanan fraglich. “Symantec könnte aber daran interessiert sein, seine Lizenzmodelle auszuweiten”, meint der Gartner-Analyst. Gerade in diesem Bereich sei der Anbieter stets sehr innovativ.