Geschäftsprozesse richtig optimieren

30 Prozent aller Projekte zur Geschäftsprozessoptimierung in Europa bringen nicht die erwarteten Vorteile. Dies geht aus einer Studie von Logica Management Consulting und The Economist Intelligence Unit (EIU) hervor.

Insgesamt beteiligten sich 380 Führungskräfte verschiedener Branchen aus neun europäischen Ländern an der Studie. Die Ergebnisse wurden in dem Report ‘Securing the value of business process change’ festgehalten.

“Besonders vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage und der schwelenden Angst vor einer Rezession halten es viele Firmen für notwendig, die Geschäftsprozesse zu optimieren. Änderungen machen aber nur dann Sinn, wenn sie die erhofften Vorteile bringen”, sagte Leon Manet, International Manager von Logica Management Consulting.

Laut der Studie investieren europäische Unternehmen in erheblichem Umfang in die Optimierung der Geschäftsprozesse. Über drei Viertel geben zwischen ein und sechs Prozent des Umsatzes für solche Projekte aus. Rund 66 Prozent der Unternehmen verfolgen dabei primär finanzielle Ziele.

Logica Management Consulting definiert in der Studie erfolgreiche Unternehmen (‘Gewinner’) als solche Unternehmen, deren EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation) in den vergangenen drei Jahren um 20 Prozent oder mehr gestiegen ist. Erfolglose Unternehmen (‘Verlierer’) waren dagegen solche, deren EBITDA in den vergangenen drei Jahren stagnierte oder zurückging.

Laut der Studie legten die Gewinner bei der Planung von Änderungsprojekten größeren Ehrgeiz an den Tag. Sie führen häufiger überregionale und bereichsübergreifende Projekte durch als die Verlierer. Zudem handeln sie bei der Planung vorausschauender. Sie warten nicht darauf, bis sie mit Problemen wie Reklamationen oder sinkenden Marktanteilen konfrontiert werden, sondern planen die Veränderungen frühzeitig. Außerdem beziehen sie Kunden und Geschäftspartner in die Planungen mit ein und sind ihnen gegenüber meist offener als die weniger erfolgreichen Unternehmen.

In erfolgreichen Unternehmen sind diese Veränderungen zudem eigene Projekte mit seperatem Budget, getrennt vom Tagesgeschäft. Laut der Studie lassen sich so die Haupthindernisse für erfolgreiche Veränderungen umgehen: Zum einen ist dies der Druck durch das Tagesgeschäft (48 Prozent), zum anderen der Mangel an Ressourcen (38 Prozent). Nicht zuletzt erkennen die Gewinner die Bedeutung der IT bei der Geschäftsprozessoptimierung. Fast zwei Drittel (62 Prozent) von ihnen gaben an, dass die IT eine wichtige Rolle spielt, verglichen mit 51 Prozent bei den Verlierern.

Anstoß zur Veränderung von Geschäftsprozessen gaben nach dem Report in den vergangenen drei Jahren die Einführung neuer Technologien, das Outsourcing und die überregionale Integration. Zu den künftigen Herausforderungen für Führungskräfte in Europa zählen demnach die Notwendigkeit der standortübergreifenden Integration und die Ausschöpfung der Potenziale bereits angestoßener Projekte wie Shared-Service-Center und Outsourcing.