Berlin verbietet iPhone-Anwendung

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wenden sich derzeit gegen eine Anwendung für Apples iPhone. Die Software stellt Informationen dar, die die BVG als ihr geistiges Eigentum betrachten. Es geht um eine Navigation durch den Berliner Stadtbahnen-Dschungel.

Das umfangreiche Metro-System der BVG mit über 170 Stationen bringt regelmäßig Berliner und Touristen zur Verzweiflung. iPhone-Nutzer konnten sich ohne umständliche Faltpläne und Schaukästen einfach online orientieren. Das ist nun vorläufig zu Ende.

Die BVG hat ‘Fahr-Info-Berlin’ verboten. Die Anwendung wurde von einem Studenten geschrieben und hatte durchschlagenden Erfolg. Sie wurde im Juli im iTunes App Store eingestellt und seither 20.000 Mal heruntergeladen, hieß es im Magazin The Register. Der BVG entging die Beliebtheit der – von ihr unautorisierten – Anwendung nicht. Sie stoppte das. Jetzt soll die BVG an einer eigenen Lösung für iPhones basteln. Ob der Erfinder der ersten Lösung daran beteiligt wurde, ist derzeit nicht bekannt. Der Student hat die Anwendung aber auf die Open-Source-Site OpenStreetMap gerettet. Dort ist sie wieder verfügbar. Wegen der freien Lizenzsituation könnte sie hier vor dem Zugriff der BVG-Anwälte sicher sein.

Die Berliner sind aber nicht die einzigen Verkehrsbetriebe, die sich mit Studenten und ihren Anwendungen für das iPhone herumschlagen. Die niederländische NS Dutch Railways will gegen die Anwendung ‘Trein’ vorgehen. Sie basiert auf den Abfahrtszeiten und Kursbüchern für niederländische Züge und wurde ebenfalls für das iPhone geschrieben. Bisher ist die für 2,39 Euro angebotene Anwendung noch zum Download verfügbar. NS Dutch Railways prüft die Möglichkeiten, gegen diese Verwendung der öffentlich verfügbaren Daten vorzugehen. Einstweilen haben die Niederländer ihre eigene Anwendung geschrieben.