Finanzkrise gleitet an Mittelstand ab – noch

Immer weniger IT-Unternehmen rechnen für das kommende Jahr mit einem Aufschwung. Wegen der Finanzkrise glaubt nur noch jedes fünfte Unternehmen an einem Aufschwung im kommenden Jahr. Für dieses Jahr kalkulieren noch 62 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen mit einem Umsatzplus.

Keine gute Idee ist es angesichts der drohenden Umsatzeinbußen auf Mitarbeiter zu verzichten. “Mit dem Abbau von Personal kann man auf die Schnelle die Bilanz schön machen”, erklärte Professor Michael Nagy, der an der Fachhochschule Heidelberg das Institut für Weiterbildung und Personalentwicklung leitet, gegenüber silicon.de.

Siemens-Chef Peter Löscher hatte sein Pläne zum Abbau tausender Stellen bereits vor einigen Wochen mit einem drohenden wirtschaftlichen Abschwung begründet. “Ich habe kein Verständnis für Unternehmen, die das Personal nicht als Wertefaktor sehen”, so Nagy.

Mit Blick auf die deutsche Wirtschaft stellt er fest: “Die Konjunkturdaten sind verblüffend robust.” Nach seiner Meinung könnten sich auch viele Konzerne ein Beispiel an mittelständischen Firmen nehmen, wenn es um die Personalplanung geht. Denn der Mittelstand lasse sich vom hektischen Personalauf-/abbau großer Unternehmen nicht anstecken und verfolge selbstbewusst eigene Wege. “Diese Firmen akzeptieren, dass man ein paar Jahre gutes Geld verdienen kann, dann aber wieder Zeiten kommen, in denen man Abstriche machen muss.”