Verizon-Mitarbeiter spionieren Obama aus

Einige Mitarbeiter des US-Mobilfunkkonzerns Verizon Wireless haben sich offenbar unerlaubten Zugriff auf den Mobilfunk-Account des designierten US-Präsidenten Barack Obama verschafft. Wie ein Mitarbeiter von Obama erklärte, sei der betroffene Telefonanschluss schon älter und von Obama nicht mehr aktiv genutzt worden. Auch seien keine Voice-Mail-Nachrichten oder E-Mails gelesen worden.

Der unerlaubte Zugriff sei in dieser Woche entdeckt worden. Der Handyvertrag Obamas bei Verizon Wireless sei jedoch schon seit “einigen Monaten” nicht mehr genutzt worden. Das Endgerät sei kein Smartphone, sondern ein einfaches Handy gewesen. Eine Sprecherin Obamas bestätigte, dass der Mobilfunkvertrag seit Monaten nicht mehr genutzt wurde.

Verizon-Wireless-Chef Lowell McAdam erklärte, das Unternehmen habe den Secret Service bereits benachrichtigt. Mitarbeitern die Zugriff auf Obamas Telefonanschluss hatten – egal ob autorisiert oder nicht – seien derzeit vom Dienst suspendiert. Mitarbeiter die gegen die Sicherheitsregeln verstoßen haben droht die Kündigung.

Gleichzeitig entschuldigte sich McAdam für den Vorfall: “Wir entschuldigen uns bei dem gewählten Präsidenten Obama und werden daran arbeiten, das Vertrauen, das unsere Kunden täglich in uns setzen, zu erhalten.”

Michael King, Experte vom Beratungsunternehmen Gartner erklärte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Associated Press, dass es durchaus wahrscheinlich ist, dass die Mitarbeiter auf Grund der Abrechnungsinformationen feststellen konnten mit wem und wie lange Obama von seinem Anschluss aus telefoniert hatte.

Verizon Wireless mit Hauptsitz in New Jersey ist gemessen an der Kundenzahl der zweitgrößte Mobilfunkbetreiber in den USA. Das Gemeinschaftsunternehmen von Verizon Communications und der britischen Vodafone Gruppe beschäftigt weltweit 71.000 Menschen.