Infineon: “Katastrophale Zahlen”

Der Chiphersteller blickt pessimistisch in die Zukunft. In Folge der Finanzkrise und der Abschwächung der Konjunktur gebe es “beträchtliche Auswirkungen” auf die Nachfrage, teilte Infineon in München mit.

Darauf bereitet sich Infineon bereits vor. Für den Fall, dass Qimonda Verpflichtungen nicht nachkommen könne, “könnte Infineon bestimmten erheblichen Verbindlichkeiten des Qimonda-Geschäfts ausgesetzt sein”, hieß es. So könne Infineon belastet werden – durch “Kartell- und wertpapierrechtliche Verfahren, die Rückzahlung von Fördermitteln und finanzielle Forderungen im Zusammenhang mit Mitarbeitern”.

Am Aktienmarkt wurde Infineon für die Zahlen und den Geschäftsausblick hart bestraft – die Aktie verlor 25 Prozent und sackte auf ein Allzeittief. “Die Zahlen waren katastrophal”, sagte Heino Ruland, Analyst bei FrankfurtFinanz, gegenüber der ARD. “Der Verlust ist mehr als doppelt so hoch, wie erwartet worden war, und Infineon hat keine Möglichkeiten mehr, Kosten zu sparen”.

“Während die operativen Zahlen eigentlich in Ordnung sind, verschreckt der Ausblick”, sagte Tobias Loskamp, Analyst bei Kepler Capital Markets, der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires. Der Ausblick sei noch schwächer ausgefallen, als befürchtet.

Infineon teilte zudem mit, die Beteiligung am französischen Komponenten-Hersteller Altis Semiconductor nicht – wie angekündigt – verkaufen zu können. Die Gespräche mit dem Käufer AES seien nicht so vorangekommen, wie geplant. Zwar würden die Verhandlungen mit einem anderen Interessenten fortgesetzt – doch sei deren Ausgang offen.