Vorsicht: Etikettenschwindel bei Software as a Service

Seit Software as a Service (SaaS) verstärkt Aufmerksamkeit findet, wird dieses Konzept von einem hartnäckigen Missverständnis wie ein Schatten begleitet. Der Schatten heißt “Mietsoftware” und wird häufig als Synonym für SaaS verwendet. SaaS ist aber definitiv etwas anderes. Das betonte Peer Stemmler, Country Manager Germany bei Cisco WebEx in Düsseldorf.

Tatsächlich führt der Begriff “Mietsoftware” nämlich in die Irre. Denn bei SaaS handelt es sich nicht um ein alternatives Abrechnungs- und Bezahlsystem für herkömmliche Software, etwa nach dem Motto “mieten statt kaufen”, sondern um die Verwandlung von Software in eine Dienstleistung. Und das ist eine neue Art Software zu nutzen.

Natürlich ist die Idee, wie alle wirklich guten Ideen, nicht so ganz neu, aber im Unterschied zum Application Service Providing (ASP) der späten 90er-Jahre steht bei SaaS der Service-Gedanke im Vordergrund: Die Applikationen werden bei einem Provider betrieben, aber dieser bietet mehr als bloßes Hosting: Er bietet eine komplette Dienstleistung, übernimmt Installation, Konfiguration, Wartung, Updates, Weiterentwicklung und meist auch den Support. Was auf den Servern läuft, ist seine Software und er ist für sie in vollem Umfang verantwortlich, also auch für Sicherheit, Backup, Recovery und anderes.

Der SaaS-Kunde hat wiederum mit der von ihm genutzten Software direkt überhaupt nichts zu tun. Er nutzt nur ihre Funktionalität, also beispielsweise die Funktionen für Gehaltsabrechnung, für Vertriebssteuerung oder für eine Webkonferenz. Dafür benötigt er nicht mehr als einen Internet-Browser. Viel mehr IT braucht er in der Regel nicht.