ITK-Branche begräbt Wachstumsprognose

Der Branchenverband Bitkom hat seine Umsatzerwartung für das Jahr 2009 angesichts der wirtschaftlichen Eintrübung nach unten korrigiert.

Nach der neuen Bitkom-Prognose wird der Markt für ITK und Unterhaltungselektronik in Deutschland mit einem Volumen von 144,6 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres bleiben. Im Jahr 2008 wächst der ITK-Gesamtmarkt noch um 1,2 Prozent.

“Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Hightech-Industrie drücken in einigen Marktsegmenten die Umsatzerwartungen nach unten”, sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Während die IT-Nachfrage weiter wachse, müssten die Märkte für Telekommunikation und Unterhaltungselektronik Einbußen hinnehmen.

Der Markt für Informationstechnik wird 2009 um 1,5 Prozent auf rund 66 Milliarden Euro zulegen. “Die IT-Ausgaben dürften trotz der konjunkturellen Turbulenzen weiter leicht wachsen”, so Scheer. “Die Informationstechnik ist für Unternehmen in einer Krisensituation von strategischer Bedeutung, weil sie die Betriebe effizienter und leistungsfähiger macht.”

Mit einer wachsenden IT-Nachfrage ist demnach auch von der öffentlichen Hand zu rechnen, deren Investitionen kaum von konjunkturellen Schwankungen abhängig sind. Ein Fünftel der IT-Ausgaben entfallen auf öffentliche Kunden. Getragen wird das Wachstum im IT-Sektor von den Anbietern von Software und IT-Services, die im Jahr 2009 voraussichtlich um 3,1 Prozent auf 48,5 Milliarden Euro zulegen können. Der Umsatz mit IT-Hardware geht dagegen um 2,4 Prozent auf knapp 19 Milliarden Euro auf zurück.

Der Umsatz mit TK-Diensten und Kommunikationstechnik wird laut Bitkom im kommenden Jahr um 1,2 Prozent auf 65,4 Milliarden Euro sinken. “Der Telekommunikationsmarkt steht unabhängig von den wirtschaftlichen Turbulenzen unter starkem Preisdruck”, sagte Scheer. “Aber auch im kommenden Jahr wird mehr telefoniert und länger im Internet gesurft.” Dabei führten die Markteingriffe der EU zu Umsatzeinbußen. “Künstliche Preissenkungen sind nur vermeintlich gut für die Kunden. Mittelfristig behindern sie den Ausbau der Netze.”

August-Wilhelm Scheer
Scheer: “Öffentliche Hand muss investieren”
Foto: IDS Scheer