Reich mit YouTube

Wiederholt sich die Internet-Geschichte? Vor einigen Jahren quittierten Angestellte die Festanstellung, um selbständige Ebay-Händler zu werden. Dieses Phänomen könnte sich jetzt in Sachen YouTube wiederholen.

Hintergrund ist, dass der YouTube-Eigentümer Google es ausgewählten Partnern seit einem Jahr ermöglicht, Videos mit Werbeeinblendungen zu versehen. Auch neben den Videos kann Werbung geschaltet werden. Die Werbeeinnahmen teilt Google mit den Partnern.

Nach welchem Schlüssel, ist nicht bekannt. Wie die New York Times berichtete, verdienen einige YouTube-Partner mittlerweile jedoch weitaus mehr, als in einer Festanstellung. Google wollte zwar keine Durchschnittszahl nennen. Google-Sprecher Aaron Zamost sagte jedoch, Hunderte YouTube-Partner nähmen monatlich Tausende Dollar ein.

Ein Beispiel ist der 33-jährige Michael Buckley aus der US-Provinz. Vor zwei Jahren war Buckley Angestellter beim Musik-Promoter Live Nation und hatte mit Schulden zu kämpfen. Einen Internet-Breitbandschluss hatte er nicht.

Nebenbei moderierte er in einem offenen TV-Kanal eine wöchentliche Show zum neuesten Hollywood-Klatsch. Im Sommer 2006 stellte ein Verwandter Ausschnitte bei YouTube online. Buckleys schräger Humor brachte ihm schnell Fans – YouTube lud ihn als einen der ersten YouTube-Nutzer zur Teilnahme am Partnerprogramm ein.

Mittlerweile kann sich Buckley über 100 Millionen Page-Views und Werbeeinnahmen von insgesamt 100.000 Dollar freuen. Die Show What the Buck? wird durchschnittlich 200.000 Mal gesehen. Seine Anstellung hat Buckley im September 2008 gekündigt. Eigentlich habe er YouTube nicht als Mittel betrachtet, um Geld zu verdienen, sagte er. Das sei “eine angenehme Überraschung.”

Ohne Fleiß und Schweiß geht es freilich auch bei YouTube nicht. Bevor Buckley seine Stellung kündigte, hatte er bereits ein Jahr lang wöchentlich 40 Stunden für die YouTube-Sendung gearbeitet – neben dem Beruf. YouTube ist wie jeder Markt – man muss erst einmal Aufmerksamkeit gewinnen und behalten.

“Um YouTube-Partner zu werden, müssen sich Nutzer für das Programm bewerben”, hieß es dazu von Stefan Keuchel, Sprecher von Google Deutschland. Dazu müssten bestimmte Kriterien erfüllt sein.

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YouTube: Konkurrenz für die Glotze
Bild: ZDNet