Carol Bartz soll Yahoo aufpäppeln

Die 60-jährige Branchenveteranin Carol Bartz wurde zum Chief Executive Officer (CEO) von Yahoo ernannt. Damit hat das Unternehmen nach zweimonatiger Suche endlich eine neue Führungskraft gewonnen. Bartz steht damit jedoch vor der großen Herausforderung den angeschlagenen Internetkonzern wieder erfolgreich zu sanieren.

Die Sanierung von Yahoo wird für die Topmanagerin eine große Herausforderung. Bislang hatten sich Yang und Decker erfolglos über mehrere Quartale hinweg um eine Sanierung des Konzerns bemüht. Die schwierigste Aufgabe wird die Eingrenzung des unübersichtlichen Yahoo-Produktportfolios sein. Auch das defizitäre Display-Werbegeschäft zu sanieren und das Geschäft mit der Suchwerbung zu verbessern wird keine leichte Aufgabe.

Zudem muss Bartz die demoralisierten Mitarbeiter motivieren und die aufgebrachten Aktionäre besänftigen. Analysten erwarten außerdem, dass sich unter ihrer Führung doch noch etwas zwischen Yahoo und Microsoft ändert. Eine Übernahme von Microsoft sei so nicht ausgeschlossen prognostizierten die Analysten.

Der Softwareriese Microsoft hatte vor rund einem Jahr überraschend ein Übernahmeangebot für Yahoo gemacht. Diese Angebot lehnte Yang jedoch ab. Microsoft gab so schnell nicht auf und hat im Mai 2008 eine erneute Offerte in Höhe von 48 Milliarden Dollar gemacht. Doch als Yang und der Mitbegründer David Filo äußerten, dass dieses Angebot immer noch zu niedrig sei, hatte Microsoft seine Offerte wieder zurückgezogen. Seitdem heißt es, dass Microsoft nicht mehr an einer Übernahme interessiert sei.

Ihren ersten großen Auftritt wird Bartz bereits in zwei Wochen haben, wenn sie die Ergebnisse für das vierte Quartal präsentiert. Die Zahlen werden durch die allgemeine konjunkturelle Krise und die Pleite im Online-Anzeigenmarkt des Unternehmens vorrausichtlich schlecht ausfallen.