Microsoft stoppt BI-Tool

Der PerformancePoint Server galt lange Zeit als Microsofts großes strategisches Produkt, mit dem der Hersteller jenseits des SQL Server Business Intelligence (BI) anbieten will. Offenbar haben sich Redmonds Erwartungen nicht erfüllt, denn nun soll PerformancePoint nicht mehr weiter entwickelt werden.

Ohne den PerformancePoint Server werde es Microsoft jedoch noch schwieriger haben, sich als strategischer BI-Anbieter zu positionieren, glauben die Experten von BARC, denn Planung sei eine wesentliche Aufgabe der BI und nun täte sich im Portfolio eine klare Lücke auf.

Microsoft räumt das Feld als Komplettanbieter für BI und überlässt es den großen dreien: Oracle mit Hyperion, SAP mit Business Objekts und IBM mit Cognos. Dabei haben diese Anbieter mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. SAP etwa portiert das Planungstool BPC derzeit auf Netweaver BI. IBM integriert Cognos Planning mit Applix TM1 und Oracle hat ohnehin mit der Integration von Hyperion zu tun. Und auch diese Anbieter, so Bange weiter, hätten ein Problem mit dem Vertrieb sowie mit der Integration von Planung mit Reporting und Analyse.

Freuen können sich daher vor allem kleinere und auf bestimmte Regionen und Bereiche spezialisierte Anbieter, die Planungswerkzeuge auf Basis des SQL Server anbieten. Die heißen unter anderem CoPlanner, Corporate Planning, Cubeware, CUBUS, Denzhorn, evidanza, macs Software, Orbis, Prevero, Software4You oder Winterheller.

Andererseits, so vermuten die Analysten von BARC, könnte Microsoft schon bald diesen “strategischen Fehler” bereuen und versuchen ihn mit dem Zukauf eines Spezialisten oder die Integration von Planungsfunktionen in ein anderes Produkt wieder gut zu machen. Von Microsoft heißt es zu einer möglichen Übernahmen in diesem Bereich: “Informationen dazu liegen uns nicht vor.”

Microsofts Schritt, den PerformancePoint Server aus dem Programm zu nehmen zeige laut Bange aber vor allem eines: “Wer denkt, dass die Größe eines Software-Anbieters für Stabilität in der Produktentwicklung und –kontinuität steht, der liegt genau falsch.” Daher rät das Marktforschungsinstitut: Kauf das Produkt, nicht den Anbieter.