Chinesischer Lieferant der IT-Industrie am Pranger

Die US-amerikanische Menschenrechtsorganisation National Labor Commitee (NCL) hat die Arbeitsbedingungen in einer chinesischen Hardwarefabrik angeprangert. Diese produziert unter anderem für IBM, Microsoft, Dell, Lenovo und Hewlett-Packard. Die Arbeiter dort sind laut NCL absolut menschenunwürdigen Bedingungen ausgesetzt.

Die Electronic Industry Citizenship Coalition (EIIC), in der sich Technologiekonzerne zur Selbstkontrolle zusammengeschlossen haben, will nun eine Überprüfung in dem Werk durchführen. Man wolle so Fakten sammeln und die Probleme mit den betroffenen Herstellern besprechen, hieß es von IBM gegenüber ZDNet. Zur EIIC gehören neben IBM auch Microsoft, Dell, Lenovo und HP.

Nach Angaben des NCL-Berichts dürfen sich die Arbeiter während ihrer Fließbandarbeit nicht unterhalten, keine Musik hören und ihre Hände und Köpfe nicht heben. Sie müssen zwölf Stunden täglich auf harten Holzhockern an einem Fließband sitzen, wo ihnen 1,1 Sekunden bleiben, um jeweils eine Taste einer Computertastatur zu montieren. Unbezahlte Überstunden sind Pflicht und pro Monat haben die Arbeiter im Schnitt nur zwei freie Tage zur Verfügung. Ihr Stundenlohn beträgt rund 64 Dollar-Cent, was nicht einmal genug ist, um die grundlegendsten Bedürfnisse zu stillen.

Die geplante Überprüfung durch das EICC sei ein wichtiger Schritt, heißt es vom NCL. Da als Termin jedoch der 23. und 24. Februar bereits feststehe, würden die Kontrolleure vor Ort wahrscheinlich keine authentischen Bedingungen vorfinden. “Das gibt der Fabrik Zeit, um die Arbeiter zu bedrohen, die danach zu Gehorsam genötigt und in Angst und Schrecken versetzt sein werden”, meint Charles Kernaghan, einer der Autoren des NLC-Berichts.