Qimonda: Keine Hilfe aus Brüssel

Die Europäische Union hat dem sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich eine Abfuhr gegeben. Aus Brüssel wird es keine Hilfe für Qimonda geben.

Der Vizepräsident der EU-Kommission Günter Verheugen erklärte, dass die EU-Kommission für die Unterstützung von Qimonda keinerlei Instrumente habe. Tillich hatte auf die besondere Verantwortung Brüssels hingewiesen. Er forderte, dass die EU-Kommission Förder- und Beihilferegeln schaffen müsse, um die europäische Halbleitertechnologie zu erhalten.

Der sächsische Ministerpräsident hatte sich am Donnerstag mit Verheugen in Brüssel getroffen. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die strategische Orientierung der europäischen Industriepolitik und insbesondere die Zukunft der Halbleiterindustrie in Europa. Der EU-Kommissar hatte zwar während des Gesprächs deutlich gemacht, dass er die sächsische Auffassung teile, dass die Halbleiterindustrie in Europa wichtig sei, dennoch ist es der EU-Kommission nicht möglich dem Halbleiterunternehmen unter die Arme zu greifen.

Währenddessen ist Qimonda weiterhin auf der Suche nach Investoren. Gleichzeitig bemüht sich das Unternehmen auch um weitere Kredite, um den laufenden Betrieb der Standorte in den kommenden Monaten am Laufen zu halten. Dafür wird auch der Verkauf von Beteiligungen vorbereitet. Laut Branchenkreisen kommt dafür zum Beispiel die Mehrheitsbeteiligung an den zusammen mit dem Solarzellen-Hersteller Centrosolar betriebenen Gemeinschaftsunternehmen Itarion in der Nähe von Porto (Portugal) in Frage.

Stanislaw Tillich
Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich
hat eine Abfuhr aus Brüssel bekommen.
Foto: sachsen.de