Das hilft IT-Freiberuflern in der Krise

IT-Freiberufler waren die ersten, die die Folgen der Wirtschaftskrise am eigenen Leib erfahren haben – und sie werden die letzten sein, die davon profitieren, wenn es wieder Aufwärts geht. Der Berufsverband Selbständige in der Informatik (BVSI) rechnet mit einer langen Durststrecke für seine Mitglieder. BVSI-Vorstand Dr. Dirk Bisping sprach mit silicon.de über die richtige Taktik in einer schwierigen Zeit.

silicon.de: Die Wirtschaftskrise hat längst die IT-Branche erreicht – wie stark spüren IT-Freiberufler den Abwärtstrend?

Bisping: Sie spüren den Abschwung massiv. Es gibt zwar noch einige Branchen, in denen sich der Abschwung noch nicht so deutlich bemerkbar macht, aber das sind Ausnahmen. Vor allem Firmen, die mit Produktion zu tun haben, haben schwer zu kämpfen. Stark betroffen sind aktuell Freiberufler, die in Projekten und an Neuentwicklungen arbeiten. Gerade große Unternehmen gehen hier rigoros vor, zum Teil wurden ganze Heerscharen von Freiberuflern nach Hause geschickt. Einen massiven Einbruch konnten wir im Januar beobachten. Bis dahin war die Situation verhältnismäßig gut, da die Budgets in den meisten Unternehmen bis zum 31.12. geplant und genehmigt waren. Solange die Abteilungen noch Geld hatte, haben sie dieses auch ausgegeben.

Dr. Dirk Bisping
“Kontakte erweitern, Profil schärfen”
Foto: BVSI

silicon.de:: Welche IT-Profis tun sich aufgrund ihrer Spezialisierung aktuell besonders schwer bei der Jobsuche?

Bisping: Das ist schwer zu sagen, die Situation ändert sich im Augenblick von Monat zu Monat. Ende letzten Jahres klappte beispielsweise plötzlich der Markt für SAP-Berater zusammen. Inzwischen zeichnet sich aber in diesem Bereich wieder ein leichter Aufwärtstrend ab. Grundsätzlich geht der Abschwung quer durch alle Spezialisierungen und betrifft auch Bereiche, denen es bisher überdurchschnittlich gut ging, beispielsweise Business Intelligence. Experten auf diesem Gebiet arbeiten überdurchschnittlich oft in Projekten für Neuentwicklungen und genau diese werden jetzt deutlich zurückgefahren. Im Vordergrund steht alles, was der Aufrechterhaltung des Tagesgeschäfts dient.