Jobsuche im Internet auf dem Prüfstand

Prof. Dr. Carsten Steinert von der Fachhochschule Osnabrück erforscht, wie Jobbörsen im Internet genutzt werden und wie zufrieden die Nutzer mit den Angeboten sind. Monster, FAZjob.net, stepstone – drei von etwa Hunderten von Jobbörsen, die ihre Leistungen im Internet anbieten.

Bei der Stellensuche sind diese Dienste inzwischen sehr gefragt. Aber welche Jobbörse führt den Arbeitssuchenden wirklich schnell zum Ziel? Das hat Prof. Steinert in einer Onlineumfrage gemeinsam mit den Unternehmen Profilo und Crosswater Systems Ltd. untersucht. An der Umfrage haben sich dabei mehr als 3000 Nutzer beteiligt.

Jobbörsen funktionieren wie der Stellenmarkt in einer Zeitung. Hier können potenzielle Arbeitgeber ihre Stellen ausschreiben. Jobsuchmaschinen hingegen durchsuchen das Internet nach Stellenangeboten, das funktioniert ähnlich wie bei Google. Die Ergebnisse der Untersuchung unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Steinert zeigen, dass Jobbörsen mit einem Anteil von 63 Prozent deutlich stärker genutzt werden als Jobsuchmaschinen. Auch die Zufriedenheit der Nutzer wurde allgemein positiver bewertet. Auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 4 (überhaupt nicht zufrieden) erreichten Jobsuchmaschinen eine Durchschnittsnote von 2,1 und Jobbörsen eine 1,9. Bei der Qualität der Suchergebnisse und der Treffergenauigkeit schneiden die bewerteten Jobbörsen mit 2,1 eher durchschnittlich ab.

Bei der Frage wer die Jobbörsen überwiegend zur Stellensuche nutzt, ergab sich dass die Altersgruppe von 31-50 Jahren mit 53,8 Prozent besonders stark vertreten ist. Das Nutzerverhalten ist sehr unterschiedlich: Mehr als zwei Drittel der Teilnehmer geben an, dass sie in Jobbörsen und Jobsuchmaschinen aktiv nach Stellenanzeigen recherchieren, während 33 Prozent der Jobsuchenden eher auf eine passive Suchstrategie vertrauen; sie nutzen überwiegend Bewerberdatenbanken oder lassen sich über neue Jobangebote per E-Mail informieren. Andere Funktionen wie Gehaltsanalysen, Bewerbungsunterlagen-Check und Informationen zu Arbeitgebern und Branchen werden weniger nachgefragt.

Die Mehrzahl der Befragten (58,7 Prozent) bevorzugt die Bewerbung via E-Mail, mit Lebenslauf und Zeugnissen im Anhang. Die klassische Bewerbung in Papierform bevorzugen rund 20 Prozent. Ein Drittel aller Umfrageteilnehmer empfindet es als lästig, Online-Bewerbungsformulare auszufüllen. Rund 20 Prozent der Kandidaten geben an, dass ein vorgeschaltetes Online-Bewebungsformular oder -Assessmentcenter sie gegebenfalls von einer Bewerbung abhält.