Was tun bei Viren auf dem Rechner?

Die Zahl der Opfer von Computerkriminalität ist stark gestiegen: 30 Prozent der Internet-Surfer geben an, sie hätten im Internet schon einen finanziellen Schaden erlitten. Auch die Anzahl der verbreiteten Schadprogramme nimmt weiter zu.

Bei 8,8 Millionen Bundesbürgern richteten Viren bereits Schaden auf dem privaten Computer an. Das sind 18 Prozent aller Internetnutzer über 14 Jahren. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom. “Zwar beklagt nur einer von fünf Internetnutzern einen Schaden durch Viren. Die Dunkelziffer ist aber viel größer. Viele bemerken gar nicht, dass ihr Rechner betroffen ist”, sagte Prof. Dieter Kempf, Präsidiumsmitglied des Bitkom und Vorstandsvorsitzender des Vereins ‘Deutschland sicher im Netz’. “Diese infizierten Rechner stellen nicht nur eine Gefahr für den Besitzer dar”, betonte Kempf, “sie bedrohen auch massiv fremde Rechner im Netz.”

Der Bitkom gibt Tipps zum richtigen Verhalten, wenn der Verdacht besteht, dass ein Rechner von einem Virus befallen ist. Die Angaben stammen aus einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Aris im Auftrag des Bitkom, für die 1000 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren in Privathaushalten befragt wurden.

1. Schadprogramm feststellen

Zunächst gilt es zu klären, ob der Computer tatsächlich einen Virus hat. Wer ein Anti-Viren-Programm auf seinem Rechner installiert und dieses regelmäßig aktualisiert, wird automatisch alarmiert. Die Schutzsoftware schlägt dann vor, wie der Eindringling unschädlich gemacht werden kann. Wichtig ist, das Anti-Viren-Programm regelmäßig auf den neuesten Stand zu bringen, da ständig neue Viren in Umlauf kommen. Am besten ist das Anti-Viren-Programm so eingestellt, dass es sich automatisch aktualisiert, sobald neue Versionen zur Verfügung stehen.

Wer keine oder veraltete Schutz-Software auf seinem Computer nutzt, kann nur aufgrund von Hinweisen auf Viren schließen. Ein Indiz für Schadprogramme ist eine deutlich verminderte Geschwindigkeit beim Hochfahren des Rechners oder beim Öffnen von Dateien. In vielen Fällen lassen sich bestimmte Dateien oder Dateitypen gar nicht mehr öffnen. Ein weiterer Anhaltspunkt sind längere Zugriffszeiten auf das Internet. Auch ein leicht verändertes Aussehen der Benutzeroberfläche kann ein Anhaltspunkt für Virenbefall sein. Allerdings können falsch installierte Software oder ein schlecht konfiguriertes Betriebssystem zu ähnlichen Problemen führen.

2. Daten sichern

Wenn feststeht, dass der Rechner infiziert ist, sollten umgehend alle wichtigen Daten und Dokumente auf einem externen Speichermedium wie externe Festplatte, DVD oder USB-Stick gesichert werden. Ohnehin ist es ratsam, regelmäßig Sicherungskopien wichtiger Daten auf externen Speichermedien anzufertigen. Im Falle einer Infektion des Computers sind diese dann zumeist außer Gefahr.