Sind sie noch ganz echt? Microsoft und seine Zertifikate

Als den größten Software-Hersteller trifft Microsoft das Problem raubkopierter Software am härtesten. Daher ringt Redmond auch an vielen Fronten mit dem Übel. Eine Waffe in diesem Kampf sind Zertifikate, die die Echtheit einer Software ausweisen. Doch auch die lassen sich fälschen.

Der Software-Branche gehen Jahr für Jahr Milliarden durch illegale Kopien und Lizenzen verloren. Die Herstellung einer CD ist nicht besonders teuer und die Software lässt sich ebenfalls kostengünstig massenweise reproduzieren.

Um den Software-Piraten, die nur auf schnellen Profit aus sind, das Handwerk zu erschweren, versucht Microsoft mit ganz unterschiedlichen Mitteln, echte Lizenzen zu erzwingen. Ein Weg ist Microsoft Genuine Advantage. Für das Programm musste Microsoft viel Schelte und Kritik einstecken. Es sorgt dafür, dass nicht registrierte Kopien mit der Zeit ihren Dienst verweigern.

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Kommt die Software auf einer CD oder DVD, so präsentiert Microsoft auf der Oberseite des Datenträgers seit Windows XP 2003 ein Hologramm, das für einen Fälscher nicht ohne Weiteres nachzumachen ist. Auf der Ersten XP-Version waren diese Hologramme noch nicht zu sehen.

Ein anderer Weg sind so genannte Certificate of Authenticity, kurz COA genannt COA. Das sind die kleinen Aufkleber, die die Echtheit eines Windows, Office oder eines SQL-Servers belegen sollen. Auch hier musste sich Microsoft anpassen und hat über die Jahre hinweg immer neue Wege gefunden, den Fälschern Steine in den Weg zu legen.

Bei diesen Aufklebern, die ein wenig an den Zoll denken lassen, hat Microsoft mit Hologrammen, dünnen Strichen und Farbverläufen gearbeitet, die sich zudem je nach Blickwinkel veränderten. Auch metallische, verwobene Sicherheitsfäden sowie Wasserzeichen und unter UV-Licht leuchtende Papierfasern sollten echte Microsoft-Software ausweisen.

Doch auch das reichte über die Zeit nicht mehr aus. Inzwischen haben die COAs beschriftete und verwobene Metallsicherheitsfäden, wärmeempfindliche Sicherheitsfäden, Mikroschrift-Druck durch ‘Port-Holes’, also Aussparungen in denen Papierfasern sichtbar werden.