Warum sich Freelancer warm anziehen müssen

Immer häufiger werden künftig große Zulieferer die kleinere Konkurrenz verdrängen. Für machen Provider oder Freelancer kann das einen harten Einschnitt bedeuten. Warum das so ist und wie man als möglicherweise Betroffener am besten auf diese Entwicklung reagiert, erklärt Ralf Jahnke, Leiter Geschäftsbereich Outsourcing bei Accenture im silicon.de-Interview.

silicon.de: Wie bewerten sie die Trends Cloud Computing und Software-as-a-Service (SaaS)?

Jahnke: Oft kommen Hersteller und die Anbieter solcher neuen Lösungen zu uns mit der Frage, ob wir nicht helfen können, solche Projekte wie Cloud Computing oder SaaS beim Kunden zu implementieren. Uns wird dadurch die Arbeit nicht ausgehen.

silicon.de: Outsourcing setzt ein gewisses Maß von Standardisierung voraus. Auch viele Software-Lösungen setzen selbst immer mehr Standards. Sehen sie durch diese Schablonenhaftigkeit nicht auch eine Gefahr für die Industrie?

Jahnke: Ist das tatsächlich eine Gefahr? Auf der einen Seite ist es gut, standardisierte Lösungen zu haben. Wenn man sich den typischen SAP-Kunden ansieht, dann hat der meist 60 Prozent Standardlösungen und der Rest ist per Hand dazu gecoded und speziell auf den Anwender zugeschnitten. Und solche Anpassungen passieren ja auch nicht immer nur, weil das formal so Sinn macht, sondern auch weil man auf die verschiedenen Interessenslagen der Stakeholder im Unternehmen Rücksicht nehmen muss. Nach dem Motto: “So, wie wir das schon immer gemacht haben”. Es gibt daher immer wieder Bereiche, die werden sich auch künftig nicht mit Standardlösungen abdecken. Ein Beispiel ist unser Produkt NaviTaire. Wenn sie sich auf einen Billigflieger einbuchen, dann machen sie das wahrscheinlich über dieses von uns entwickelte Produkt. Aber das kann man eben nur bei diesen günstigen Fluglinien einsetzen.