“Die Tür lässt sich jetzt einfacher öffnen”

Wer sich derzeit mit dem Thema Outsourcing beschäftigt, steht schnell zwischen zwei Fronten. Auf der einen Seite die gefühlte Realität, die besagt: IT-Dienstleister sollten von der Rezession profitieren, da die Kunden mit ihrer Hilfe Kosten sparen können. Auf der anderen Seite aktuelle Statistiken, die besagen: Die Situation auf dem Outsourcing-Markt ist düster. Eine der wenigen Ausnahmen: Deutschland.

Die stärkste Konkurrenz kommt nach seinen Worten derzeit aus Rumänien. Offshore-Anbieter aus Indien oder China spielen dagegen auf dem deutschen Markt kaum eine Rolle. Sie waren in den vergangenen Jahren besonders in Großbritannien und den USA stark – und leiden jetzt besonders stark unter der globalen Outsourcing-Müdigkeit.

In Zahlen zusammengefasst wurde diese zuletzt von der Sourcing Beratung TPI. Der TPI-Index misst die Zahl und den Wert von Outsourcing-Verträgen weltweit – vorausgesetzt sie haben ein Volumen von 25 Millionen Dollar und mehr. 2009 fürchten die Berater, könnte der weltweite Umsatz der Outsourcing-Unternehmen unter 80 Milliarden Dollar fallen – und damit unter den Umsatz des letzten Rezessionsjahres 2001.

An der Region Südostasien kann das nicht liegen. Im zweiten Quartal dieses Jahres kletterten dort die Umsätze im IT-Dienstleistungsbereich um 200 Prozent. Anders ausgedrückt: Es war das zweitbeste Quartal aller Zeiten. In den USA schrumpfte das Geschäft im gleichen Zeitraum um ein Drittel, seit Beginn des Jahres wurde aus den Vereinigten Staaten ein einziger Mega-Deal gemeldet, berichtet TPI.

Wirklich dramatisch war der Absturz allerdings in Europa. Der Gesamtwert der Verträge sank um 45 Prozent, die Anzahl der Verträge um 19 Prozent. Der Rückgang der weltweiten Zahlen, hat seine Ursache also größtenteils in Europa. Dem weltweiten Rückwärtsgang kann sich kaum jemand entziehen. IBMs Global Technology Services verbuchten im ersten Quartal 2009 noch ein Wachstum von zehn Prozent, im zweiten Quartal waren es drei Prozent.