Cloud Computing: “Mehr als eine Marketing-Wolke”

Durch die virtuelle Nutzung von Software, Speicher, Rechenleistung und IT-Infrastrukturen über das Internet könnten Unternehmen bis zu 25 Prozent ihrer IT-Kosten sparen. Dennoch ist das so genannte Cloud Computing bisher nur bei 10 Prozent der Unternehmen fester Bestandteil der IT-Strategie.

Der zweite Schritt auf dem Weg zum effektiven Einsatz von Cloud Computing mit Services in den Bereichen Web und Software (SaaS) ist die Identifizierung von Cloud-Pilotprojekten. Hilfreiche Voraussetzung für die Auswahl eines Piloten sind klar abgrenzbare Themen wie Mailing oder Call-Center-Services.

Bei der Pilotenauswahl muss sichergestellt sein, dass keine Sicherheits- oder Compliance-Aspekte verletzt werden. Zudem sollte ein Pilot gewählt werden, bei dem umfangreichere Effizienzpotentiale wahrscheinlich sind: Einsparungen von mindestens 15 Prozent sollten erzielbar sein, ansonsten wird sich durch den Projektaufwand keine gesamthafte Wirtschaftlichkeit ergeben.

Als dritter und letzter Schritt steht die Entwicklung und Umsetzung eines neuen Geschäftsmodells: die IT sollte bei der Implementierung von Cloud Computing ihre traditionelle Rolle als vertikal integrierter IT-Service-Anbieter aufgeben und zukünftig als Service-Broker und Integrator beziehungsweise Vermittler von IT-Leistungen aus unterschiedlichsten Clouds fungieren. Das bedeutet, IT-Services hinsichtlich Umfang, Volumen und Kosten bedarfsgerecht bereitzustellen – unabhängig davon, ob sie selber erbracht oder eingekauft werden.

Idealerweise werden Services so gestaltet, dass Hardware- und Softwareanbieter flexibel ausgetauscht werden können. “Den Bedarf bestätigt auch die Entwicklung der IT-Industrie. Hier positionieren sich immer mehr Hardware- und Softwareanbieter als integrierte IT-Service-Dienstleister mit Cloud-Modellen. Fraglich bleibt zunächst, wer von den großen Playern wie beispielsweise Google, Amazon, IBM, HP oder T-Systems, das Rennen macht”, so Römer.