Was haben CIOs von Google?

Wenn es nach Google-Chef Eric Schmidt geht, verwischt die Grenze zwischen Diensten für Privat- und Firmenanwender bald. Durch horizontale Dienste wie Google Apps hofft Schmidt diesen Wandel zu beschleunigen. Im Interview verrät er seine Strategie.

Shankland: Die Sicherheitsbedenken lassen sich aber nicht so leicht wegwischen: Mit hoher Sicherheit kann man heute schon sagen, dass es zu irgendeinem Sicherheitsproblem in der Cloud kommen wird. In Unternehmen kann dies auch passieren, das lehrt die Vergangenheit, aber die Wahrscheinlichkeit für einen Cloud-Problemfall ist höher.

Schmidt:Ja, dies ist ein Wettstreit, den wir nur gewinnen können, wenn wir bessere Arbeit abliefern als die Firmen selbst. Im Bezug auf die Kostenstruktur und die Flexibilität sind wir das schon heute. Nochmal: Die Cloud wird sich durchsetzen. Die Firmen werden kommen – früher oder später.

Shankland: Sie müssen Ihr Vertriebsmodell komplett umstellen, wenn Sie Dienstleistungen an Firmen liefern wollen. Dort müssen Sie beispielsweise Support leisten, das bedeutet viele neue Mitarbeiter, die Sie einstellen und schulen müssen. Aktuell mangelt es ihnen an Personal, an das sich Anwender wenden können, wenn etwas schief läuft.

Schmidt: Das bezieht sich jetzt aber auf die Nutzer unserer kostenlosen Services. Deren Service-Level unterscheidet sich naturgemäß stark von dem unserer zahlenden Kunden.

Shankland: Für zahlende Kundschaft stehen also Ansprechpartner bereit? Da gibt es jemanden, den sie anrufen kann?

Schmidt: Sie bezahlen als Kunde schließlich dafür. Ein CIO, der unser E-Mail-System einsetzt, braucht selbstverständlich einen Ansprechpartner. Ohne qualitativ gute Services bekommen Sie keine zahlenden Kunden.

Shankland: Das iPhone kam für Geschäftskunden erst in Betracht, als es eine Exchange-Anbindung bekam. Ihr Mobilfunkbetriebssystem Android benötigt diese Anbindung schnellstmöglich auch – wird Google selbst das in die Hand nehmen oder warten Sie auf Drittanbieter?

Schmidt: Ich möchte hier nicht über Produktfeatures sprechen. Aber natürlich müssen wir das Problem lösen, und zwar am besten so wie Apple. Android wird sich künftig noch sehr gut verkaufen – auch in Unternehmenskreisen. Entsprechend benötigen wir eine umfassende Integration mit den dort gängigen Services, etwa von Blackberry.