Nur Apple verdient mobil

Das iPhone hat das mobile Internet zwar befördert – doch wie die Verlage damit Gewinne erwirtschaften können, diese Frage ist längst nicht geklärt. In diesem Punkt waren sich die Podiumsteilnehmer auf den Medientagen München einig.

“Das mobile Internet steckt noch in der Steinzeit”, erklärte Eugen A. Russ, Geschäftsführer der österreichischen Unternehmensgruppe Vorarlberger Medienhaus und Chefredakteur der Vorarlberger Nachrichten. Die Axel Springer Media Impact wird noch in diesem Jahr ihr Mobil-Bild-Angebot für das iPhone kostenpflichtig machen. Das kündigte Robert Bosch, Managing Director Crossmedia Sales des Axel Springer Vermarkters Media Impact, an. Schließlich sei es die Strategie der Axel Springer AG, “mit Inhalten Geld zu verdienen.”

Die Hintergründe für das Engagement im mobilen Bereich sind bekannt: Die Print-Häuser brauchen angesichts sinkender Reichweiten und wegbrechender Anzeigenumsätze neue Erlösquellen. “Wir alle stehen vor der großen Herausforderung, unsere Traditionsmarken aus Print nicht nur digital ins Internet, sondern auch mobil zu verbreiten”, so Bosch. Nur dann könnten auch neue Zielgruppen erschlossen und die Inhalte dem geänderten Mediennutzungsverhalten angepasst werden.

So werde beispielsweise das Internet eher morgens im Büro genutzt, das Handy dagegen verzeichne Nutzungspeaks spät abends sowie früh am Morgen. Axel Frick, Geschäftsführer Zeitungsverlage Neue Westfälische, verzeichnet ebenfalls ein “unterschiedliches Nutzungsverhalten von Mobile und Internet”. Die mobile Nutzung bewege sich bei der regionalen Tageszeitung monatlich zwar erst im sechsstelligen Bereich bei den Page Impressions, aber: “Die Inhalte müssen an das Handy angepasst sein und die Tarife, beziehungsweise Gebühren müssen sinken. Dann werde die Akzeptanz für mobile Angebote rasant steigen”, ist Frick überzeugt.