SAP-Anwender vertrauen ihren Daten nicht

Eine aktuelle Studie des auf Business Intelligence spezialisisierten Beratungshauses Business Application Research Center ((BARC) belegt, dass deutsche Unternehmen dem Thema Datenqualität – in SAP-Systemen und darüber hinaus – eine wachsende Bedeutung bescheinigen. Für die Studie befragte BARC über 100 deutsche Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen, die SAP-Systeme einsetzen.

Timm Grosser, verantwortlicher Analyst für Data Warehousing bei BARC meint: “Die Studie zeigt, dass Datenqualität zunehmend als wichtig erachtet wird, auch wenn noch viel Nachholbedarf bei Unternehmen besteht. Initiativen wie Data-Governance oder Business-Intelligence-Competence-Center können hier wirkungsvoll unterstützen.”

Die Studie zeigt, dass den Anwendern die hohe Bedeutung von Datenqualität durchaus bewusst ist, sich ein systematisches Datenqualitätsmanagements jedoch noch nicht auf breiter Ebene etablieren konnte. So planen derzeit 47 Prozent der Befragten keine Aktivitäten zur Verbesserung ihrer Datenqualität und über 72 Prozent der Unternehmen bereinigt seine Daten über selbst erstellte Scripts Inhouse – ein Indiz dafür, dass das hohe Potential, welches im Einsatz professioneller Datenqualitätslösungen steckt, bislang nicht richtig erkannt wurde. Denn: aktuelle Datenqualitätswerkzeuge bieten maßgeschneiderte Mechanismen zur Analyse, Bereinigung und Kontrolle länder- und domänenübergreifender Daten, wie Finanz-, Material- oder Produktdaten. Zunehmend werden diese Werkzeuge auch durch Lösungen für das Stammdatenmanagement ergänzt.

Doch nicht nur technologisch, sondern auch organisatorisch fordert Datenqualität Verantwortung aus Fachbereich und IT. Idealerweise, da stimmen BARC und DataFlux überein, sollte das Thema Datenqualität als unternehmensübergreifende, strategische Aufgabe verstanden werden, die alle Mitarbeiter des Unternehmens betrifft. In 56 Prozent der befragten Unternehmen wird das Thema Datenqualität bislang abteilungsübergreifend angegangen.

Auch bei der SAP hat man dieses Problem inzwischen erkannt und will eine Lösung beisteuern: “Um den mit der Einführung und der Datenpflege verbundenen Aufwand an Zeit und Kosten weiter zu reduzieren, erweitern wir unser Lösungsangebot durch auf Best Practices aufbauende, vorgefertigte Stammdatenanwendungen”, so der SAP Solution Manager Andreas Seifried weiter. “Wir erwarten, dass sich der in der BARC-Studie aufgedeckte Nachholbedarf bei den Unternehmen drastisch reduzieren wird, da sie ein ganzheitliches Stammdaten-Management einführen werden, um die geforderte Governance und Qualität für den Pflegeprozesses und für die Stammdaten sicherzustellen.”

Für die Studie wurden im Sommer 2009 111 ausgewählte meist größere Unternehmen mit mehr als 5000 Mitarbeitern befragt. Alle diese Unternehmen setzen SAP-Software, die meisten SAP BW ein.

Fotogalerie: Rundgang: TechEd 2009 in Wien

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