Neue Kartellfront gegen Intel: Grafik-Chips

Kartellklagen sind für den Marktführer Intel schon lange nichts Neues mehr. Weltweit gab es bereits mehrere Klagen wegen Verstößen gegen den fairen Wettbewerb. Bislang waren diese Klagen aber immer auf den Bereich der Prozessoren beschränkt.

Die FTC teilt mit: “Um die Konkurrenten zu bekämpfen, hat Intel bei PC-Herstellern, die Intel-fremde Chipsets- oder Grafik verwenden, deutlich höhere Preise verlangt. Den Bundle-Preis hat Intel lediglich denjenigen OEMs gewährt, die ein Intel-Chipset verwenden und nicht das Produkt eines Konkurrenten.”

Und so ist auch der Nvidia-CEO Jen Hsun Huang davon überzeugt, dass “die Beschwerde unbedingt nötig ist, um Intels gesetzeswidrige Taktik zu stoppen, die die GPU ausschließt und auch die Kunden um diese Technologie bringt”.

Huang rechnet vor, dass ein Atom-Bundle von Intel 25 Dollar kostet. Ein Chipset für Nvidias Ion, das allerdings nur einen einzigen Chip von Intel voraussetzt, koste aber 45 Dollar. Und mit dieser Preisgebung sieht Nvidia eine Verletzung des fairen Wettbewerbs.

Intel-Sprecher Chuck Mulloy kontert dieses Argument: “Diese Preise sind alle kostendeckend. Und damit entsprechen wir den weltweiten rechtlichen Standards.”

Ein weiterer Anklagepunkt betrifft Intels Ausschluss von Nvidia-Komponenten. Die integrierten GPUs von Nvidia können nicht mehr mit der neuen Nehalem-Architektur kombiniert werden. Damit können auch künftige Intel-Prozessor-Generationen nicht mehr mit der Nvidia-Grafik kommunizieren. Intel erklärt, dass das vier Jahre alte Lizenzabkommen nicht auf Prozessoren mit integrierten Memory-Controllern auszudehnen ist. Man habe sich nach mehr als einjährigen Gesprächen nicht mit Nvidia einigen können, heißt es von Intel.

Seit Sommer des vergangenen Jahres untersucht die FTC die Geschäftspraktiken des Herstellers. Am 15. September wird es vor einem Verwaltungsgericht eine weitere Anhörung in dieser Sache geben, teilt die FTC mit.

Fotogalerie: Mit Intel im Large Hadron Collider

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