Rundgang über die CES 2010

Die diesjährige CES in Las Vegas ist ein weiterer Hinweis auf eine zunehmende Erholung im wichtigen Markt für Consumer-Elektronik – silicon.de-Korrespondent Harald Weiss war vor Ort.

Der CEA-Verband meint, dass in diesem Jahr rund 4,3 Millionen 3D-Geräte abgesetzt werden können und bereits in drei Jahren soll ein Viertel aller Geräte 3D-fähig sein. Den Antrieb dafür sehen die Marktforscher weniger in den 3D-Filmen wie dem Avatar, sondern vor allem im Bereich der Sportübertragungen. So wird der US-Sportkanal ESPN bereits in diesem Jahr 85 Sportübertragen in 3D ausstrahlen. Den Auftakt macht am 11. Juni der FIFA-Cup in Südafrika. Dieser wird erstmals komplett im 3D-Format aufgenommen und diejenigen Anstalten, die darauf eingestellt sind, können dieses dann auch direkt ausstrahlen. Anders gesagt: Die Amerikaner gehören zwar nicht zu den großen Fußball-Nationen dieser Welt, doch in puncto Fußball-Übertragung sind sie Weltspitze.

Ein weiterer 3D-Contentstream sollen 3D-Bluray-DVDs sein. Sony und Panasonic kündigten entsprechende Player an und Disney will einen großen Teil seiner Filme auf dieses Format umstellen. Blu-ray gilt ebenfalls als einer der Wachstumsmärkte. Schon in 2009 wurden davon doppelt so viele Units ausgeliefert wie im Jahr zuvor und in 2010 soll sich der Absatz nochmals verdoppeln.

Bei den PCs war der Erwartungswert an neuen Impulsen hoch, doch wurden die Besucher hier weitgehend enttäuscht. So gab es viele Gerüchte um einen neuen Tablett-PC, den Steve Ballmer in seiner Keynote präsentieren sollte. Als eine Konkurrenz zum kommenden Apple-Tablett wurde das Gerät sogar gehandelt – doch nichts davon. Nur einen E-Book-Reader mit Touchscreen präsentierte der Microsoft-Chef und konnte damit keine Punkte machen.

Überhaupt ersticken die Microsoft-Keynotes an ihrer Tradition. Steve Ballmer kann dem langjährigen Keynote-Speaker Gates in diesem Punkt nicht das Wasser reichen. Ballmer fehlt die Leichtigkeit, die Visionskraft und die Rhetorik, mit der Gates das Publikum begeistern konnte.

Früher gab es bei Microsoft neben Bill Gates auch immer einen Prominenten, mit dem sich komplizierte Technikthemen locker kommunizieren ließen – doch das ist alles vorbei. Ballmer ist ein Business-Mann, er redet lieber über den Erfolg von Windows 7 (“größter Absatzerfolg in der Geschichte der Betriebssysteme”), statt futuristische Technologien spielerisch zu präsentieren.