Veraltet und abgeschottet: Warum Firmen-PCs oft nerven

Nicht nur Technikverliebte und Power-User müssen immer wieder feststellen, dass der eigene PC zu Hause neuer und leistungsfähiger ist als jener, den der Arbeitgeber auf den Schreibtisch stellt. Auch bei der Software hinkt das Arbeitsgerät dem privaten Rechner oft mehrere Versionen hinterher. Und obendrauf kommen noch Zumutungen aus der IT-Abteilung.

Zum Verdruss des Anwenders trägt auch der Ballast bei, den der PC im Auftrag der IT-Abteilung mitschleppen muss. Dazu gehören schwerfällige Virenscanner, schlecht programmierte Login-Skripts, Fernwartungs-Tools, lange Listen von Laufwerkszuordnungen zu Netzfreigaben oder ein Software-Deployment, das den Rechner lahmlegt, während der Benutzer angemeldet ist.

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Nicht zuletzt trübt eine allzu rigide Anwendung von Systemvorgaben die Freude am Firmenrechner. Um bestimmte Sicherheitsstandards zu gewährleisten und die Zahl der Helpdesk-Anrufe niedrig zu halten, beschränken die meisten Unternehmen zu Recht die Freiheiten der PC-Nutzer.

Allzu oft schlägt das Pendel aber stark zu Ungunsten des Benutzers aus, weil nur die Verwaltbarkeit im Vordergrund steht: Gruppenrichtlinien verhindern die geringste individuelle Anpassung der Arbeitsumgebung, lächerlich kurze Intervalle zur Erneuerung von Passwörtern nerven Mitarbeiter, die gar keinen Zugang zu kritischen Informationen haben, oder die präventive Sperrung der USB-Ports verhindert den Anschluss der abteilungseigenen Digitalkamera, obwohl auch hier kein Datenleck droht. Der völlig absperrte Desktop auf veralteter Hardware ist das denkbar ungeeignete Arbeitsmittel, wenn Unternehmen sich an den Konzepten des Enterprise 2.0 ausrichten wollen.

Der Autor Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Website windowspro.de.