Dell Perot: “Wachsen mit neuen Themen”

Nachdem das PC-Geschäft lahmt, hat Dell Anfang des Jahres für 3,9 Milliarden Dollar den IT-Dienstleister Perot Systems übernommen und will im Bereich IT-Services wachsen. silicon.de befragte dazu Ferenc Szelényi, Managing Director EMEA (Europa, Middle East, Africa) bei Dell Perot Systems.

Aber auch übergeordnete Themen wie Virtualisierung von IT-Ressourcen, indem unsere weltweiten Services und Lieferketten genutzt werden, stehen bei uns auf der Agenda. Wesentlich ist für uns zudem, dass wir einen möglichst hohen Grad an Automatisierung erzielen und dabei die Strukturen so einfach wie möglich halten.

silicon.de: Apropos Kunden, Perot Systems erzielte seinen Umsatz vor allem mit einigen Großkunden in den Bereichen Healthcare und Governance. Wird Dell weiter zukaufen, um sein IT Services-Angebot auszubauen?

Szelényi: In der Vergangenheit sind wir sowohl organisch als auch durch Zukäufe erfolgreich gewachsen. Ich denke, dass wir daran festhalten werden. Unser Fokus bleibt dabei ebenfalls der gleiche: Wie können wir Mehrwerte auf dem Gebiet ‘Intellectual Property’ (IP) im Bereich der Industrie sowie hinsichtlich horizontaler Lösungen schaffen? Diese Leitfrage ist entscheidend für unser EMEA-Geschäft im Allgemeinen sowie für unsere IT-Services in der Automobilindustrie und im Finanzsektor im Speziellen.

Durch den Fokus auf Großkunden beziehungsweise langfristige Beziehungen mit insgesamt weniger Kunden haben wir unsere Position am Markt gefestigt und werden als verlässlicher Partner seitens unserer Kunden wahrgenommen. Diese Strategie hat einen erheblichen Teil zu unserem Wachstum beigetragen.

silicon.de: HP hat nicht nur den IT-Dienstleister EDS, sondern auch Mercury und Opsware übernommen. Wird Dell auch im Bereich Software zukaufen?

Szelényi: Ich kann nicht für Dell gesamt sprechen, aber unser Fokus liegt auf der Generierung von Mehrwert für die Kunden durch Intellectual Property. Dies ist vor allem sinnvoll, wenn es um die Effizienzsteigerung von Services oder technologienahen Servicedienstleistungen geht. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei Offenheit, ohne dass der Kunde hierfür extra bezahlen muss. Ein Beispiel ist der Kauf von Kace im Bereich Systems Management für mittelgroße Unternehmungen.

silicon.de: Gibt es in Deutschland Projekte, um die sich Dell Perot Systems bewerben wird?

Szelényi: Unsere Fokusthemen sind der öffentliche Bereich wie beispielsweise das Gesundheitswesen, Bildungswesen und Energie, aber auch Manufacturing, Travel- und Transport-Logistics sowie Telekommunikation. Bei technologiegetriebenen Projekten sind wir vor allem daran interessiert, unsere Erfahrung im Bereich Virtualisierung, Automatisierung von IT-Services und Cloud Computing einzubringen.

silicon.de: Welche Technologien werden von Ihren Kunden derzeit am meisten nachgefragt?

Szelényi: Alle Lösungen, die der Effizienzsteigerung dienen und Kosten reduzieren, ohne dabei die Qualität zu verringern. Dies sind beispielsweise Virtualisierung, Modular Services basierend auf unseren weltweiten Lieferketten sowie Cloud-Konzepte.