Zehn Jahre Greencard für IT-Experten

Die Greencard für IT-Spezialisten ist zehn Jahre alt geworden. Bei der Eröffnung der CeBIT in Hannover im Jahr 2000 kündigte der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) die Greencard-Initiative für ausländischen IT-Experten erstmals an.

“Die Greencard hat eine wichtige Debatte in Deutschland angestoßen”, sagte Scheer. “Das aktuelle Zuwanderungsgesetz ist für den Zuzug von Hochqualifizierten aber immer noch zu restriktiv.” So können Qualifizierte eine unbefristete Niederlassungserlaubnis erhalten, wenn sie einen Arbeitsplatz mit einem Jahresgehalt von 66.000 Euro vorweisen können. Von dieser Regelung machen pro Jahr nur zirka 150 Personen Gebrauch.

August-Wilhelm Scheer
August-Wilhelm Scheer
Foto: IDS Scheer

Aus Sicht des Bitkom sollten die Verdienstgrenzen gesenkt und Deutschland als Arbeits- und Lebensstandort im Ausland offensiv beworben werden. Mittelfristig sollten die aktuell gültigen Regelungen durch ein Punktesystem ersetzt werden. Danach kann eine Zahl von Hochqualifizierten nach Deutschland einwandern, wenn sie Kriterien wie Qualifikation, Alter oder Sprachkenntnisse erfüllen und ein entsprechender Arbeitskräftebedarf besteht. Scheer: “Die Kriterien und die Zahl der Zuwanderer könnten von Politik und Wirtschaft gemeinsam je nach Bedarf und konjunktureller Lage festgelegt werden.”

Der Fachkräftemangel im ITK-Sektor bleibt auch zehn Jahre nach Einführung der Greencard ein Problem. Aktuell geben ein Drittel der IT-Unternehmen an, dass der Fachkräftemangel ein Hindernis für ihre Geschäftstätigkeit ist. Auf dem Höhepunkt des Aufschwungs im Jahr 2008 gab es zeitweise 45.000 offene Stellen für IT-Fachkräfte in der deutschen Wirtschaft. Im September 2009 waren trotz der Krise noch rund 20.000 Arbeitsplätze frei.