Server-Virtualisierung in 20 Minuten

Der Krefelder Hersteller Wacom Europe setzt bereits seit 2006 Virtualisierungstechnologien ein. Nach ersten positiven Erfahrungen begann das Unternehmen im Jahr 2007 zu prüfen, wie es durch Virtualisierung der IT-Infrastruktur Hardwarekosten senken konnte.

Migration in 20 Minuten

Im Juli 2009 testete das IT-Team Anwendungen auf virtuellen Hyper-V-Maschinen
mit Live Migration. Damit lassen sich virtuelle Maschinen im laufenden Betrieb zwischen physischen Servern verschieben. “Eine virtuelle Maschine ist jetzt schnell eingerichtet: einfach kopieren, speichern, verschieben, testen und zurückverschieben”, meint Kost, der eine physische Maschine mit 20 GByte Daten in 20 Minuten virtualisierte.

Damit ist allerdings das Projekt noch lange nicht abgeschlossen. Nach Abschluss der Virtualisierung will Wacom Europe seine 20 physischen
Server auf vier Dell PowerEdge-R710-Servern mit 40 virtuellen Maschinen konsolidieren, die über iSCSI mit zwei Dell EqualLogic-Speichersystemen verbunden werden. Für das Backup und um eine unmittelbare Ausfallsicherung zu realisieren, wird die aktuelle Speicherumgebung, neben der Nutzung von Cluster Shared Volume in Windows Server 2008 R2, auf ein zweites Speichersystem repliziert.

Einsparung von Support- und Stromkosten

Trotz des Einsatzes von Highend-Hardware rechnet Wacom mit rund 60 Prozent niedrigeren Supportkosten. “Wir müssen nur noch für vier statt 20 Server erweiterte Serviceverträge erwerben”, erklärt Kost. “Bei durchschnittlich 500 Euro pro Server und Jahr sparen wir so jährlich etwa 8000 Euro – und haben so viele virtuelle Server wie die Hardware ermöglicht.” Auch der Energieverbrauch sinkt: “Wir sparen so jährlich rund 30 Prozent Stromkosten. Das ergibt 16.000 Euro Ersparnis. Somit amortisiert sich das Projekt in etwa zweieinhalb Jahren”, so Kost.

Bei der Wiederherstellung bietet die Lösung ebenfalls Vorteile. “Im Notfall könnten wir unsere ganze Umgebung mit System Center Virtual Machine Manager 2008 R2 rasch wieder in Betrieb nehmen”, sagt Kost. “Wir können so unsere virtuelle Sicherung prüfen, den Speicherplatzbedarf auf dem neuen Server ermitteln und dann direkt die neue Umgebung einrichten.” Wacom Europe kann damit selbst bei einem Serverausfall in der Hyper-V-Umgebung die virtuellen Maschinen auf einem Server mit Live Migration so schnell auf andere Hardware migrieren, dass die Benutzer nichts davon bemerken.