Wie der Donaukurier Google entlarvt

Bitkom-Präsident Professor August-Wilhelm Scheer und Bundeskanzlerin Angela Merkel sehen Google Street View entspannt. Nicht jedoch die liberal-konservative Ingolstädter Zeitung ‘Donaukurier’. Mit einseitiger Berichterstattung macht sie im Namen der Freiheit eine ganze Region gegen Google Street View mobil.

Jüngste Aktion: Markus Schwarz, bei Donaukurier Chef vom Dienst, übergab Google-Kommunikationschef Kay Oberbeck die Widersprüche von 700 Donaukurier-Lesern. Der entsprechende Artikel trägt die Überschrift “Bitte hier nicht filmen” und ist ein Beispiel für die tendenziöse Art und Weise, mit der der Donaukurier über Google Street View berichtet.

“Bitte hier nicht filmen” ist ein Satz, den eine Google-Mitarbeiterin ganz am Anfang (bei Minute 1:11) des 5-minütigen Interviews sagt. Dies als Überschrift verwendet, suggeriert, dass Google ein Unternehmen sei, das etwas zu verbergen habe – während sich Google-Sprecher Oberbeck im Interview gerade bemüht, den gegenteiligen Eindruck zu erwecken.

Freiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden, so ein Satz von Rosa Luxemburg. Andersdenkende sind im Fall des Donaukurier Befürworter von Google Street View – und die kommen in der Berichterstattung kaum vor.

Dafür jedoch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), die über die Aktion des Donaukurier schreibt: “Jugendliche, die in einer Schülerredaktion der Zeitung arbeiten, verstanden die Aufregung um die Sache nicht. Leser, die dem Donaukurier vorwarfen, doch selbst Webcams aufgestellt zu haben und ungefragt Leute in der Zeitung abzubilden, zwangen die Redaktion zur Klarstellung und Aufklärung in Sachen Presserecht.”

Juristen hätten zudem Zweifel am Rechtsgutachten des Donaukurier angemeldet, so die FAZ. Prominentester Zweifler sei der Düsseldorfer Kreis, das Koordinierungsgremium der obersten Aufsichtsbehörden für den Datenschutz in der Wirtschaft. Das Gremium halte Google Street View unter den vereinbarten Bedingungen für unbedenklich.