“Human Brain Reader”: Intel liest Gedanken

Intel hatte die Presse zu einer Technologie-Vorschau nach New York eingeladen. An rund 20 Arbeitsplätzen zeigte der Chipgigant, wie er sich die Computer- und Handy-Zukunft vorstellt.

Doch es gibt bereits konkrete Anwendungen bei Computerspielen. Experimentiert wird auch in der Medizin mit der Gedankensteuerung von Prothesen sowie im Militär im Bereich Kommunikation. Langfristig sehen die Intel-Wissenschaftler die Möglichkeit “sprachlos” zu kommunizieren, bei der das Handy praktisch nur noch hinter das Ohr geklemmt wird. Doch davon sind wir noch einige Jahrzehnte weit entfernt.

Ein weiterer Höhepunkt waren die ersten Labormuster für Intels Vorstoß im Bereich optische Kabelverbindungen. Das unter dem Codenamen “Light-Peak” laufende Projekt soll schon bald dazu führen, dass alle PC- und Netz-Komponenten, aber auch die gesamte Peripherie über ein einheitliches Glasfaserkabel verbunden werden. Ähnlich zu dem, was es in der Audio-Welt bereits gibt – nur soll das Light-Peak-Kabel wesentlich schneller sein.

Getestet wird derzeit die parallele Übertragung von allen Kommunikationsprotokollen mit einer Geschwindigkeit von 10 Gigabit pro Sekunde (GBit/s), doch das System ist auf bis zu 100 GBit/s ausbaubar. Damit lässt sich dann eine Bluray-Disk in weniger als 30 Sekunden überspielen.

Die Standardisierungsarbeiten an der Light-Peak-Technologie sind bereits so weit fortgeschritten, dass laut Intel noch in diesem Jahr entsprechende Produkte auf den Markt kommen werden.

Auch bei der Handy-Nutzung gibt es bald neue Funktionen. Beispielsweise werden die Handys der Zukunft nicht nur die GPS-Daten senden, sodass der Aufenthaltsort bekannt ist, sondern es werden auch die Bewegungen des Handy-Trägers ermittelt. So lässt sich erkennen, ob die Person gerade geht, in einer Besprechung sitzt oder im Auto fährt. Mit diesen Informationen lassen sich unnötige Anrufe vermeiden und auf einen Zeitpunkt verlegen, wo der gewünschte Gesprächspartner besser ansprechbar ist.

Dieses sogenannte SENS-Projekt setzt auf Intels nächster Mobil-Plattform “Moorestown” auf. Die Plattform soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen – die SENS-Anwendungen sind aber noch Zukunftsmusik.

Weitere Intel-Projekte zielen auf die automatische Konvertierung von 2D-Fotos in animierte 3D-Grafiken. Das Fashion Research Institute zeigte einen Prototyp von einem virtuellen Laufsteg auf dem virtuelle Modells echte Design-Entwürfe trugen, von denen es jedoch nur ein paar erste Fotos gibt.