“Es herrscht noch Katerstimmung in der IT-Branche”

Es geht wieder aufwärts – mit der Wirtschaft im Allgemeinen und der IT-Branche im Besonderen. Allerdings: große Sprünge werden in diesem Jahr nicht drin sein, sagt Gartner-Analyst Richard Gordon im Gespräch mit silicon.de. Nach der Krise im vergangenen Jahr herrscht 2010 noch Katerstimmung.

Getrieben wird das Wachstum in erster Linie auch von Hardware-Ausgaben. Einen Großteil macht die anhaltende Begeisterung der Verbraucher für mobile PCs aus – parallel dazu werden aber auch Unternehmenskunden wieder in neue Hardware investieren. Windows 7 spielt dabei eine Rolle – aber nur eine kleine.

“Firmen werden auf alle Fälle neue Hardware anschaffen, nachdem viele diese Investition im vergangenen Jahr hinausgeschoben haben, um die Ausgaben in Zeiten der Wirtschaftskrise möglichst gering zu halten. Nun muss die Hardware ausgetauscht werden, um altersbedingte Ausfälle zu verhindern. Sehr wahrscheinlich werden viele Unternehmen diesen Wechsel in der zweiten Jahreshälfte 2010 vornehmen und bei dieser Gelegenheit gleich auf Windows 7 umsteigen.”

Kevin Turner
Unternehmen investieren deutlich weniger in IT als Privatanwender.
Foto: Gartner

Ebenso wie für das Hardware-Segment erwarten die Gartner-Analysten auch für den Bereich IT-Services ein Wachstum von 5,7 Prozent. Vor allem Angeboten rund um Beratung und Systemintegration prophezeien die Experten gute Geschäfte im laufenden Jahr. Für den Software- und Telekom-Markt sieht Gartner für 2010 jeweils ein Wachstum von 5,1 Prozent. Grundsätzlich gilt: Das Geld sitzt nicht überall gleich locker.

“Kleine und mittlere Unternehmen bewegen sich in der Regel schneller und reagieren flexibler auf veränderte Marktbedingungen – sie agieren ein bisschen wie Verbraucher und können Geld schneller wieder ausgeben. Auf der anderen Seite haben sie natürlich auch ein höheres Risiko. Demgegenüber handeln Konzerne deutlich langsamer und vorsichtiger. Deshalb ist es schwierig genaue Vorhersagen zu treffen, wir müssen den Markt sehr genau beobachten.”