Steve Jobs wettert gegen deutsche Urheberrechtsabgabe

Am Freitag hatte Apple den Termin für den Verkaufsstart des iPad in Deutschland und kurze Zeit später auch die Preise dafür mittgeteilt. Daraufhin kam es zu einer Posse, bei der u.a. Apple-Chef Steve Jobs die neue deutsche Urheberrechtsabgabe auf PCs rügte.

Grund für den “Meinungswechsel”: Die Pauschale greift erst für Geräte mit mehr als 40 GByte Speicher. Da hat der als akribisch verschriene Herr Jobs vermutlich nochmal genau nachgesehen. Das jedenfalls besagt eine Mail von ihm an die Kollegen von Macerkopf.de mit dem Wortlaut: “We found out this weekend that iPad is not subject to a new German copyright tax that we previously thought it was subject to.”

Eigentlich handelt es sich ja um eine Posse: Anwender, die gerne viel Geld ausgeben, um das Logo eines Herstellers spazieren tragen zu dürfen, beklagen sich wegen einem “ungerechten” Aufschlag von 15 Euro. Angeben ja, blechen nein. Geht eigentlich gar nicht. Oder motze ich, weil mein BMW X5 lockere 20 Liter auf 100 Kilometer wegschlabbert? Auch Contenance hat was mit Stil zu tun, liebe Macianer und Appleheads! Nicht nur Angebissene-Apfel-Aufkleber auf dem Auto. Und Posse hat nix mit Hip Hop zu tun.

Die weiteren Preise: 599 Euro werden für das Modell mit 32 GByte fällig, 714 Euro für die Variante mit 64 GByte. Die Ausführungen mit 3G kosten 100 Euro mehr, also 599 Euro, 699 Euro sowie 814 Euro. Wie man sieht, sind in den 64-GByte-Versionen jeweils die 15 Euro Urheberrechtsabgabe draufgesetzt worden. Die Kollegen von heise.de erwarten aber, dass in Sachen Bepreisung das letzte Wort noch nicht gesprochen worden ist: Die Richtlinie der GEMA für Urheberrechtsabgaben sind nur schwer auf einen Tablet-PC anzuwenden, mit Klagen müsse gerechnet werden. War ja klar.

Auch die Preise für das Zubehör sind nun bekannt: iPad-Keyboard: 69 Euro; iPad-Case: 39 Euro; iPad-Dock: 29 Euro; iPad-Camera Connection Kit: 29 Euro; iPad 10W USB Ladegerät: 29 Euro; iPad-Dock Connector to VGA Adapter: 29 Euro. Wir verzichten darauf, zum Vergleich die Preise für “normale” Tastaturen anzuführen.

Zu den Ausgaben für die Hardware gesellten sich auch gleich welche für die Datentarife: Vodafone bietet eine Flatrate für das iPad für 29,95 Euro im Monat an, bei O2 kostet sie 25 Euro (Reduzierung auf GPRS- Geschwindigkeit ab 5 GByte). Die Telekom und andere potentielle Anbieter halten mit ihren Preisen noch hinterm Berg. Apple hat beim iPad 3G auf eine Vertragsbindung oder SIM-Lock verzichtet, praktisch kann also jeder Provider, der Micro-SIMs anbietet, ins Geschäft mit einsteigen.