Warum Web-2.0-Projekte scheitern

Das Thema Web 2.0 erreicht den Mainstream. Ein klares Indiz dafür ist das Interesse zahlreicher Unternehmen, die neuen Möglichkeiten für Wissensmanagement und Zusammenarbeit intern zu nutzen. Doch hierbei gibt es jede Menge zu beachten.

Doch auch dann gibt es noch einige Stolpersteine: “Social Software allein ist nicht die Lösung für die alten Probleme des Wissensmanagements”, so Wolf. “Wir teilen Wissen, wenn wir das richtige Publikum haben, das uns motiviert und konkrete Fragen oder Bedürfnisse hat.” Deshalb sind viele Wiki-Projekte in Unternehmen zum Scheitern verurteilt. Wenn Informationen einfach nur abgelegt werden müssen, damit irgendwer irgendwann darauf zugreift, fehlt die Motivation des Mitarbeiters. Die dafür verwendete Zeit lässt sich mit anderen Tätigkeiten sinnvoller füllen.

Wissen transparent machen

Wolf plädiert deshalb für ein Web-2.0-Konzept in Unternehmen, bei dem all die neuen Technologien zunächst innerhalb von ohnehin “offline” vernetzten Teams eingesetzt werden. Konkret kann das beispielsweise bedeuten, dass ein Projektteam seine Anforderungen in einem Wiki niederschreibt und Statusberichte und Protokolle über ein Blog verbreitet. Über Microblogs und Twitter wiederum halten sich die Kollegen über das Tagesgeschäft auf dem Laufenden. Auf diese Weise werden auch kleine Ideen, Hinweise und Kommentare für alle Beteiligten transparent und nutzbar. Alles was diskutiert und abgestimmt werden muss, hält ein zentrales Wiki bereit. Dies erspart eine Flut von Mails und unnötig langen Schleifen. Mit RSS-Feeds steht die geeignete Technik zur Verfügung, um über alle neuen Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben.

“Wissen zu teilen wird damit ein Nebeneffekt der täglichen Arbeit”, erklärt Wolf. Statt die Mitarbeiter zur Pflege eines Systems zu verdonnern, kann eine geeignete Software aus bestehenden Informationen für andere Teams wertvolles Wissen extrahieren. Völlig transparent stehen dann Meinungen, Diskussionen, Dokumente und Links unternehmensweit zur Verfügung. Darüber hinaus lassen sich aber auch die sehr wichtigen “informellen Netzwerke” einfacher identifizieren. Dann ist es leicht, für jedes Thema die richtigen Ansprechpartner innerhalb der Firma zusammenzubringen. Auf dem Weg zum Unternehmen 2.0 ist das ein erster, wichtiger Schritt.