Und täglich grüßt das Gipfelkreuz

Unser Autor sitzt in einer Zeitschleife fest. Er durchlebt albtraumhaft wieder und wieder denselben Tag. Und Sie mit ihm! Ist das nicht großartig?

Oder wollten Sie sich lieber als Beamter zu erkennen geben? Als Filialleiter von Edeka, Sachbearbeiter, Finanzer oder Kernkraftwerksdirektor? OK, letzterer ist schon wieder interessant. Herr über Leben und Tod und so. Aber ansonsten müssen einem diese Gestalten doch leidtun.

Apropos Leid, apropos Sisyphos: Griechenland ist ja immer noch sowas von pleite – aber dafür bekanntermaßen sexy. Aufgrund dessen soll Wowereit demnächst das Amt des griechischen Tourismusministers übernehmen. Hab ich gehört. Er wird verbannt, weil er nicht den Horst machen und vom Roten Rathaus ins Schloss Bellevue ziehen will. Der neue Job könnte ihm Spaß machen, zudem der Grieche ja gerne mal einen Tag frei nimmt (Streik), ausufernd Party macht und zudem auch noch neben der Demokratie die Männerliebe erfunden hat. Allerdings stell ich mir seine Aufgabe unter den gegebenen Umständen ziemlich aussichtslos vor – kommt liebe Deutschen, macht Urlaub bei uns, euer Geld ist bereits hier, lasst euch zusätzlich noch etwas beschimpfen -, man könnte von Sisyphosarbeit sprechen. Eher un- denn übermenschlich. Aber auf jeden Fall menschlich, und das ist gut so. Die Sodomie haben die Griechen glaub ich nämlich nicht erfunden, obwohl man ihnen mittlerweile ja alles zutrauen darf.

Aber bleiben wir beim Thema: Heute wird das Hohelied der IT angestimmt. Ich bin schon in jungen Jahren in diese unsere Branche abgeglitten, weil sie die Speerspitze der Moderne darstellt, den Wilden Westen des Fortschritts, die Last Frontier von Wirtschaft und Gesellschaft. Wo sonst gibt es so viel Neues zu entdecken? OK, eigentlich ist es jeden Tag das selbe, seit dem Internet ist uns zugegebenermaßen nicht mehr so viel Neues eingefallen. Gut, das mit den Handys war auch nicht schlecht. Und zuvor der Computer, die Basis all unseres täglichen Steinerollens. Das war phänomenal, da kommt kein BMW hinterher! Ein Hoch auf dich, Konrad!

Mittlerweile haben wir aber über Rechner, Handys und Internet hinaus tolle Sachen wie… äh… Workload Management, Echtzeitdaten, Windows 7 und so entdeckt. Und Tablets, MP3-Player und Smartphones vorzugsweise von einer Apfelfirma. War alles zu bestaunen auf der Computex diese Woche in Taiwan. OK, das gehört in den Bereich für Consumer, also den Rummelplatz der IT, im Gegensatz zu dem von silicon.de-Lesern beackerten feinen englischen Rasen der Datenverarbeitung. Trotzdem.

Naja, streng genommen hatten wir in den 80ern bereits den Walkman von Sony, und Schiefertafeln gibt’s auch schon länger… vielleicht nehmen wir ein anderes Beispiel: Der… Die… Ach ne, das ist jetzt einfach zu blöde. Oder wie der Business-intelligente SAS-Chef und Gründer Jim Goodnight mir vergangenes Jahr sagte: Das mit der Cloud ist doch ein ganz alter Hut. Drum haben wir bei silicon.de die auch so gut es ging ignoriert, genau wie unsere Leser. Anderes Beispiel suchen… äh… SOA. SOA! Das war doch lenakrass was Neues! Hat daher auch keiner kapiert. Einfach großartig, alter Finne!