Die Ölkatastrophe aus der Luft

Täglich schießen mehrere Millionen Liter Öl in das Meer vor der Küste Louisianas. Satellitenaufnahmen der NASA machen das gesamte Ausmaß der Katastrophe erst begreifbar.

Seit mehr als 60 Tagen sprudelt das Öl aus den Tiefen. BP musste auf öffentlichen Druck hin die Schätzungen über die austretenden Mengen nach oben korrigieren. Zunächst sprach der britische Öl-Multi von 1000 Barrel Öl täglich. Heute gehen Schätzungen von deutlich höheren Zahlen aus.

Jüngsten Zahlen zufolge sind es wohl zwischen 5,5 und 9,5 Millionen Liter Rohöl, die das Leck der explodierten Bohrinsel Deepwater Horizon ins Meer gelangen lässt. Das sind zwischen 35.000 und 60.000 Barell. Nach einer Panne läuft das Absaugen des Öls wieder. Allerdings teilt BP nicht mit, wie viel Öl täglich aufgefangen werden kann. Der Tanker hat eine Kapazität von täglich 18.000 Barrel.

Aus mehreren hundert Kilometern Höhe ist der gewaltige Teppich des Öls zu erkennen. Die Satellitenaufnahmen der Bildergeschichte stammen von dem Satelliten Aqua, der mit sechs verschiedenen Instrumentengruppen wie etwa MODIS Werte über Gewässer und Feuchtigkeit sammelt.

Angesichts dieser Katstrophe und der weiteren Folgen des Ölaustritts fordern Umweltaktivisten von Greenpeace den Verzicht der Mineralölkonzerne auf Tiefseebohrungen, denn ein Unfall wie der von Deepwater Horizon “hätte auch einem anderen Konzern passieren können”.

Die Katastrophe bringt das Interesse der Börsianer an BP ins schwanken. Aufgrund der Rückstellungen, die BP derzeit für Geldstrafen bilden muss, hat sich der Kurs des BP-Papiers inzwischen halbiert. 50 Milliarden könnte laut BP-Prognose die Katastrophe kosten. Und wenn es nicht gelingt, das Leck zu stoppen, könnte die Quelle noch zwei bis vier Jahre weiter sprudeln. Dafür steigt das allgemeine Interesse an alternativen Antriebstechnologien, wie zum Beispiel Elektroautos oder Elektrofahrrädern.