Erfolgsfaktoren für High-Tech-Ausgründungen

High-Tech-Ausgründungen außeruniversitärer Forschungseinrichtungen starten häufig zu früh: Vier von zehn werden ohne Produkt oder Prototyp gegründet – zu Lasten ihrer Wachstums-Chancen. Zu diesen Ergebnissen kommt acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften – in einer Untersuchung zu Erfolgsfaktoren von Ausgründungen außeruniversitärer Forschungseinrichtungen.

Kundenkontakte sind lange vor Markteinführung wertvoll: Künftige Kunden haben oft ein hohes Interesse am Produkt eines Spin-offs. Damit es ihren spezifischen Anforderungen entspricht, unterstützen sie Ausgründungen häufig mit finanziellen und personellen Ressourcen.

Neben dem Netzwerk bei Kunden und Partnern zählt Industrieerfahrung im Team: Eine befragte Werkstofftechnik-Ausgründung etwa hatte sich in den ersten zwei Jahren einen Nischen-Markt erobert, dabei aber trotz wachsender Nachfrage zu stark auf Personal aus dem Forschungsinstitut zurückgegriffen. Kundenanfragen konnten aufgrund fehlender Kapazität nicht mehr bearbeitet werden – die Erträge gingen für Jahre zurück. acatech empfiehlt Gründern aus der Wissenschaft, wirtschaftliche Expertise – etwa in Management oder Marketing – in das Gründungsteam einzubeziehen und nach Möglichkeit erfahrene Mitarbeiter zu engagieren.

An Gründer, Forschungs- und Förderinstitutionen richtet acatech acht Empfehlungen. Unter anderem schlägt die Akademie einen bundesweit einheitlichen “Fördernavigator” vor. Viele Gründer gaben an, dass sie wegen hoher bürokratischer Hürden keine öffentliche Förderung beantragt haben.