Steve Jobs in den Fängen des Grauens

Lieben wir es nicht alle, wenn Helden fallen? Wenn sich jemand aufschwingt, hinauf in den Olymp seiner jeweiligen Disziplin, Bewunderung mit der ganz großen Schaufel einfährt – und dann – fehlt! Später darf er dann neuerlich aufsteigen, aber die zwischenzeitliche Bruchlandung ist ein Muss!

Also nur mal so unter uns: Ehrlich gesagt ist mir diese blöde Antenne in diesem blöden Handy sowas von egal, aber Sie werden nicht glauben, welche Story diese Woche die meistgeklickte war. Und zwar jeden Tag wieder. Was uns natürlich zu einem Fortsetzungsroman in Sachen AntennaGate animierte.

Besonders schwer wiegt, dass Jedi Jobs von den bösen Sandleuten des Microsoft-Stammes verhöhnt wurde. Ausgerechnet die! Und dann auch noch mit Selbstironie! “Es sieht so aus, als könnte das iPhone 4 Apples Vista werden “, sagte Microsofts COO Kevin Turner. Gemeiner geht nun wirklich nicht mehr! Das ist so hinterfotzig, dass man meinen könnte, Turner stamme aus Niederbayern. So süffisantes Selbstderblecken ist man sonst nur vom glücklosen und ebenfalls längst gestürzten Erwin Huber aus Dingolfing, ehemals quasi Regierungschef oder sowas von Bayern, gewohnt.

Wenn sogar Microsoft seinen Spott auskübelt, dann steht Steves Himmelsfall vermutlich unmittelbar bevor. Darf das sein? Wie kann er sich aus dieser Misere befreien? Wir dürfen gespannt sein, Antworten liefert mit Sicherheit die kommende Woche.

Und damit Sie nicht auf falsche Gedanken kommen: Ich liebe Steve Jobs! Ich überlege ernsthaft, gelegentlich wieder einen Rechner seiner Firma zu kaufen. Das iPhone halte ich zudem für das beste Smartphone auf dem Markt. Das alles ist aber kein Grund, den Kult um den Apfel jedesmalwiederaufsneue nicht aufs Korn zu nehmen. Sie wollen es so, da bin ich ganz basisdemokratisch. Sobald Sie, liebe Leser, mehrheitlich auf ein ganz anderes Thema klicken, dann werde ich das im Wochenrückblick gnadenlos ausschlachten. Ich bin jung und brauche die Klicks.

Könnten Sie sich in dem Zusammenhang mal ein wenig zusammennehmen und mit überwältigender Bestimmtheit auf eine Analyse zu, sagen wir, SOA klicken? Ich mein, wozu hab ich mir jahrelang unendlich ermüdende Abhandlungen über die richtige und die falsche Softwarearchitektur angehört, wenn sich nun niemand mehr dafür interessiert? Sie können sich gar nicht vorstellen, wie viele Vorträge ich mir mit folgender Einleitung über mich ergehen lassen musste: “Was ist SOA? Ich sag es Ihnen gerne. Haben Sie eine Stunde Zeit?…” Auch könnte ich kaum mehr ausbaufähige Expertisen zu – beispielsweise – CRM anbieten. He Sie da, lassen Sie das gähnen! Oder soll ich lieber die Cloud deklinieren? Jetzt ist er eingeschlafen.