Drei Monate Urknall im Teilchenbeschleuniger LHC

Seit drei Monaten krachen im Large Hadron Collider (LHC) in Genf die Teilchen aufeinander. Die erhoffte Sensation hat das weltgrößte Physik-Experiment bislang nicht gebracht. Higgs-Boson hat sich nicht blicken lassen und den Forscher läuft die Zeit davon.

“Das wir unsere ‘alten Freunde’ in der Teilchenwelt wieder finden, zeigt, dass die LHC-Experimente geeignet sind, Neuland zu betreten”, sagte Cern-Generaldirektor Rolf Heuer bei der Physik-Tagung ICHEP in Paris. Erstmals seit am 30. März im LHC Atomkerne mit Lichtgeschwindigkeit zusammenprallten, wurden jetzt bei der Konferenz Ergebnisse präsentiert. Die Forscher sind zufrieden, haben aber nichts wirklich Neues entdeckt.

Im Wesentlichen haben die Wissenschaftler in den vergangenen Wochen das Gros bereits bekannter Teilchen nachgewiesen. “Es ist erstaunlich, wie schnell wir so ziemlich alle Elementarteilchen wieder entdeckt haben”, sagt Guido Tonelli, Sprecher für das CMS-Experiment. Bereits nach Tagen hatten die Forscher zum Beispiel W- und Z-Bosonen gefunden – die zwei Träger der schwachen Kraft, die bereits vor 30 Jahren am Cern entdeckt worden sind.

Diese und andere Wiederentdeckungen bedeuten, dass das Standardmodell der Teilchenphysik zu funktionieren scheint, mit dem die bekannten Elementarteilchen und Wechselwirkungen zwischen diesen beschrieben werden.